394 Pferd, kleines — Photographie der Himmelskörper.
ter ihnen sind mehrere doppelte und mehr
fache Sterne, und zwischen / und S steht
ein Sternhaufe.
Pferd, kleines, vgl. Füllen.
Phüdra, Planetoid (174).
Phasen (griech.) oder Lichtgestalten
nennt man beim Monde die mit seiner
Stellung zu Erde und Sonne veränder
lichen Größen des beleuchteten Teils seiner
uns zugekehrten Seite. Vgl. Mond. Die
selben P. zeigen auch, aber nur im Fern
rohr erkennbar, die beiden innern Pla
neten Merkur und Venus. Bei der
Venus sind diese P. sehr leicht wahr
nehmbar, weshalb auch Galilei dieselben
bald nach Erfindung des Fernrohrs be
merkt und in ihnen einen Beweis für die
Richtigkeit des Kopernikanischen Welt
systems gesehen hat. Beim Merkur wur
den sie zuerst mit Sicherheit erkannt von
Fontana und Zupus in Neapel 23.
Mai 1639.
Von den Planeten, die außerhalb der
Erdbahn uin die Sonne laufen, läßt nur
Mars Phasen erkennen, die ebenfalls von
Fontana, 24. Aug. 1638, entdeckt wor
den sind. Bei den übrigen sind sie zu un
bedeutend, als daß man sie wahrnehmen
könnte. Der verdunkelte Teil der Plane
tenscheibe ist am größten für einen Beob
achter auf der Erde, wenn in dem Dreieck
Sonne-Erde-Planet der Winkel an der
Erde ein rechter ist; bezeichnet man mit c
den Abstand der Erde von der Sonne, di
vidiert durch denjenigen des Planeten, so
verhält sich dann der verdunkelte Teil der
sichtbaren Planetenscheibe zur ganzen wie:
Beim Mars ist c— Vi,«« — 0,656,
woraus das Verhältnis 0,122:1 folgt, so
daß bei stärkster Phase noch nicht ein Ach
tel der Scheibe verdunkelt ist.
Für Jupiter, bei dem c — Vs,a —
0,192 ist, ergibt sich 1:102, so daß also
noch nicht der hundertste Teil der Scheibe
verdunkelt wird.
Philolaos, pythagoreischer Philosoph,
aus Kroton oder Tarent gebürtig, lebte
und lehrte gegen Ende des 5. Jahrh,
v. Chr. in Tarent.
Philomkle, Planetoid (196).
Phobos, der innere Marsmond.
Phocäa, Planetoid (25).
Phönix, Sternbild des südlichenHim-
mels.
Phosphoros (griech.), s. v. w. das
lateinische Lucifer, »Lichtträger«, antiker
Name für den Planeten Venus, wenn er
als Morgenstern in der Frühdämmerung
am Osthimmel glänzt, während derselbe
als Abendstern den Namen Hesperus
oder Vesper führt.
Photographie der Himmelskörper
(Astrophotographie). Dieselbe bildet
heutzutage ein wichtiges Hilfsmittel astro
nomischer wieastrophysikalischerForschung.
Im Prinzip ist das Verfahren bei Her
stellung von Photographien himmlischer
Objekte nicht verschieden von dem bei irdi
schen Objekten üblichen, und ein näheres
Eingehen auf dieses Verfahren erscheint
hier unstatthaft. Eine wesentliche Ab
weichung tritt nur insofern ein, als das
gewöhnliche photographische Objektiv er
setzt ist durch das Objektiv eines Fern
rohrs, an dessen Okularende dann die
photographische Kammer mit der empfind
lichen Platte angebracht ist. Letztere wird
in den Brennpunkt der chemisch wirksa
men , b. h. der violetten und ultraviolet
ten, Strahlen eingestellt, und bei Instru
menten, die eigens für photographische
Zwecke konstruiert sind, wird das Objektiv
nicht für die hellsten Strahlen des Spek
trums, sondern für die chemisch wirksa
men achromatisch gemacht. Damit daö
Bild des aufzunehmenden Objekts hin
länglich lange Zeit genau auf dieselbe
Stelle der Platte fällt, muß das Fern
rohr parallaktisch montiert und mit ei
nem sehr guten Uhrwerk versehen sein,
welches daö Fernrohr vollkommen gleich
mäßig der Rotation des Himmels ent
sprechend bewegt. Die Mangelhaftigkeit
der Bewegung war auch der Grund, wes
halb die frühesten Versuche der Astropho
tographie scheiterten.
Der amerikanische Astronom W. C.
Bond war der erste, der zu Anfang der
50er Jahre, noch im Zeitalter der Da-
guerreotypie, diese damals noch junge
Kunst auf die Astronomie anwandte.
Schon auf der im Juli 1851 in Ipswich