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Photoheliograph
— Planetarium.
nieten von 1831 zu photographieren. Die
Photographie der Firsternspektra, deren
Ausbildung wir besonders Huggins ver
danken , ist aber namentlich deshalb von
Wichtigkeit, weil sie uns eine Darstellung
nicht bloß von dem sichtbaren, sondern
auch von dem unsichtbaren, ultravioletten
Teil des Spektrums liefert.
Photoheliograph, s. Heliograph.
Photometrie, s. Astrophotometrie.
Photosphäre (griech.), die leuchtende
Hülle der Sonne, vgl. Sonne.
Phthia, Planetoid (189).
Piazzi, Giuseppe, ital. Astronom,
geb. 16. Juli 1746 zu Ponte im Velt-
lin, trat 1764 in den Theatinerorden
und ward, nachdem er in Genua, Rom
und Lavalette Mathematik und Philoso
phie gelehrt, 1780 Professor der Mathe
matik an der Universität Palermo. Hier
gründete er mit Unterstützung des Prin
zen von Caramanieo eine Sternwarte,
auf welcher er seit 1791 fleißig Fixstern-
beobachtungen anstellte. Zwei Fixstern-
kataloge von 6784 und 7646 Sternen,
die er 1803 und 1814 veröffentlichte, wa
ren die Früchte dieser Arbeit. In weitern
Kreisen bekannt wurde seine Name durch
die 1. Jan. 1801 von ihm gemachte Ent
deckung des ersten Planetoiden, der Ceres.
1817 ging P. nach Neapel, wo er 22.
Juli 1822 starb.
Pirard (spr. -kahr), Jean, geb. 21.
Juli 1620 zu La Flèche in Anjou, an
fangs Priester, später Nachfolger seines
Lehrers Gassendi in der Professur derAstro-
nomie am Collège de France in Paris,
eins der ersten Mitglieder der Pariser-
Akademie, starb 12. Okt. 1682. Um die
praktische Astronomie hat er sich in Ge
meinschaft mit seinem Freund Auzout
dadurch verdient gemacht, daß er durch
Verwendung des Fernrohrs die Beobach
tungsinstrumente wesentlich vervollkomm
nete und anfing, die Instrumentenfehler
zu bestimmen; seine bekannteste Arbeit ist
die 1669 und 1670 ausgeführte Grad
messung (s. Gradmessungen).
Pigott, Nathaniel, bekannt durch
seine Untersuchung der Veränderlichkeit
des Sterns int Adler, war von Geburt
ein Engländer und hielt sich, mit geodä
tischen Arbeiten beschäftigt, in den 70er
und 80er Jahren deö vorigen Jahrhun
derts in Belgien auf, wo er um 1804 starb.
Pingre (spr. pöng-), Alexandre Guy,
geb. 4. Sept. 1711 zu Paris, 1735—45
Professor der Theologie in Senlis, von
1751 bis zu seinem Tod, 1. Mai 1796,
! Direktor der Sternwarte der Abtei Gene-
vieve in Paris, hat sich namentlich durch
viele Kometenentdeckungen sowie durch
seine »Kometographie« '(1783 u. 1784),
eine sehr fleißige Geschichte der Kometen
beobachtungen, verdient gemacht.
Plana, Giovanni AntonioAma-
deo, geb. 8. Nov. 1781 zu Voghera, seit
1813 Professor der Astronomie und Direk
tor der Sternwarte in Turin, wo er 20.
Jan. 1864 starb; war ein ausgezeichneter
Mathematiker, der sich speziell mit der
Theorie des Mondes beschäftigte und 1832
ein darauf bezügliches dreibändiges Werk
veröffentlichte.
Planetarium, ein Modell zurVersinn-
lichung der Lage der verschiedenen Plane
tenbahnen und der Bewegung der größern
Planeten um die Sonne. Einen großar
tigen Apparat dieser Art hat neuerdings
N. Perin i in London hergestellt. Dieses
P. besteht aus einem halbkugelförmigen
Dom von 14 engl. Fuß (4,47 mj Durchmes
ser, der auf zwölf Säulen ruht. Die Innen
fläche desselben stellt den gestirnten Him
mel mit der Milchstraße dar. Im Mittel
punkt hängt eine die Sonne darstellende
opale, von Gas oder Elektrizität erleuchtete
Glaskugel, die durch eine dünne hohle
Röhre mit dem obersten Punkte des Domö
verbunden ist. Rings um sie hängen an
dünnen, kaum wahrnehmbaren Drähten
die verschiedenen Planeten vom Merkur
bis zum Uranus in Abständen, die den wirk
lichen proportional sind; Saturn ist mit
seinen Ringen umgeben, die übrigen Pla
neten haben ihre Monde. Alle diese Pla
neten bewegen sich, durch ein Uhrwerk ge
trieben, in elliptischen Bahnen um die
Sonne. Die Erde, etwa von der Größe
einer Walnuß, wird durch einen eignen
Mechanismus um ihre Achse gedreht, und
gleichzeitig wird auch der Mond, in der
Größe einer kleinen Erbse, um die Erde
gefülrt.