Full text: Lexikon der Astronomie

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Schwabe — Schwan. 
in 12" Abstand; e 1 oder 54 Flamsteed irrt 
nordöstlichen Teil des Sternbilds, ein 
Stern 5,5 Größe mit zwei Begleitern 14. 
und 9. Größe in 20" und 28" Entfernung. 
Voir veränderlichen Sternen sind zu 
nennen X, zwischen 4. und 6. Größe m 
7 Tagen 0 Stund. 25 Min. 34 Sek., 
und W, zwischen 5. und 6,5 Größe 
in 7 Tagen 14 Stund. 8 Min. 35 Sek. 
veränderlich, beide von Jul. Schmidt als 
veräit derlich erkannt. W steht in der Mitte 
des Bogenö, nördlich von dem Stern 3. 
Größe x, X befindet sich nordwestlich davon. 
Bemerkenswert sind ferner eine größere 
Anzahl von Nebeln und Sternhaufen. Ei 
ner der letztern, im nordwestlichen Teil des 
Sternbilds, nördlich von dem erwähnten 
Stern fi, ist unter günstigen Umständen 
dem bloßen Auge sichtbar (Rektaszension 
272° 33h Deklination — 18° 40' für 
1855). Bon besouderm Interesse ist ein 
von Messier 5. Juni 1764 entdeckter Ne 
bel im W. der nördlichen Hälfte des Bo 
gens, weil man an ihm Veränderungen 
wahrgenommen zu haben glaubt. John 
Herschel stellte ihn 1833 als auö drei Ne 
beln bestehend dar, mit einem dreifachen 
Stern in dem innern dunkeln Raum. 
Mason und Smith sahen 1839 diesen 
Stern an der Grenze des östlichen der drei 
Nebel. Bessel mit seinem großen Reflek 
tor und neuerdings Holden mit dem 
Clarkschen Refraktor in Washington er 
blickten eine aus nurzwei Teilen bestehende 
Nebelmasse. 
Schwabe, Heinrich Samuel, geb. 
25. Okt. 1789 zu Dessau, 1811—29 Be 
sitzer einer Apotheke daselbst, seitdem bis 
zu seinem Tod, 11. April 1875, der Astro- 
nontie und Botanik lebend, hat sich beson 
ders durch seine seit 1826 bis in sein 80. 
Jahr fortgesetzteir Sonnenfleckenbeobach 
tungen ein dauerndes Verdienst erworben. 
Schon 1843 erkannte er die Periodizität 
der Sonnenflecke. 
Schwan (Cygnus), Sternbild des 
nördlichen Himmels in dem glänzendsten 
Teil der Milchstraße, zwischen dem Ce- 
pheus im N., dem Fuchs mit der Gans 
im S., östlich von der Leier. Die Figur 
des Schwans wird auf den Karten flie 
gend dargestellt, den ausgestreckten Hals 
nach S. richtend. Am Schnabel steht der 
Stern ß oder Albireo, ein Doppelstern, 
dessen Komponenten von 3. und 3,5 Größe 
sind und 34" voneinander entfernt stehen; 
der Hauptstern ist rötlichgelb, der Beglei 
ter blau. Mit diesem bilden vier andre 
helle Sterne ein Kreuz. Im Kreuzungs 
punkt steht auf der Brust des Schwans 
ein Stern unter 2. Größe, in der Ver 
längerung der Linie ßy nach NO. aber 
funkelt im Schwanz der Figur der Deneb 
oder «, ein Stern zwischen 2. ttnd 1. Größe. 
Der andre Arm des Kreuzes ist angedeu 
tet durch die Sterne <> auf der Westseite 
und r auf der Ostseite von y, beide in den 
Flügeln stehend, von 3. Größe. Von die 
sen ist à doppelt, wie schon Herschel20. 
Sept. 1783 erkannt hat. Der Hauptstern 
ist 3. Größe, grünlich, der Begleiter 8. 
Größe und aschfarben. Die mittlere Ent 
fernung beider beträgt 2,3", die Umlaufs 
zeit nach Behrmann 415 Jahre. Die übri 
gen Sterne sind unter 3. Größe, die Ge 
samtzahl aller dem bloßen Auge sichtbaren 
gibt Heis zu 197 an. 
Außer den erwähnten enthält das Stern 
bild noch eine Anzahl doppelter und mehr 
facher Sterne; von besonderm Interesse 
aber ist der Stern 61 im rechten Flügel, 
ein von Bradley entdeckter Doppelstern, 
dessen Hauptstern 5,3 Größe und desseit 
Begleiter 5,9 Größe ist. Beide sind gold 
gelb. Die Distanz hat von 19,3" im Jahr 
1753 auf 15,3" im Jahr 1828 ab- und 
seitdem bis 1878 auf 19,s" zugenommen. 
Auffällig ist die starke Eigenbewegung die 
ses Systems, 5,166" jährlich nach Arge- 
lander, um derentwillen einige diesen 
Stern den »fliegenden Stern« genannt 
haben. Durch sie wurde Bessel veranlaßt, 
diesen Stern mit zwei benachbarten zu 
vergleichen, und seinen 1812 beginnen 
den Bemühungen gelang es endlich 1838, 
die Parallaxe von 61 Sek. auf 0,3483", 
entsprechend 9Vi Jahren Lichtzeit, zu er 
mitteln, welches Resultat allerdings später 
von Peters und nachher von Auwers auf 
0,553" und 5,sJahre modifiziert worden ist. 
Von veränderlichen Sternen sind zu er 
wähnen: 
X am Halse, schon 1686 von G. Kirch 
als veränderlich erkannt, von 4. bis un-
	        
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