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Schwanken der Erdachse — Selemten.
ter 12%©röfje variierend in etwa 406 Ta
gen; der Stern ist in jeder Periode nur
etwa 52 Tage sichtbar, 20 vor und 32
nach dem Maximum.
T nahe bis i am östlichen Flügel, zwi
schen 5. und 6. Größe variabel.
P an der Brust ist der 1600 neuerschie
nene Stern; ein andrer, 1876vou Schmidt
aufgefundener neuer Stern, steht beim
Stern q an: östlichen Fuß. Vgl. Temporäre
Sterne 18) und 23).
Ein prachtvoller, schon in schwachen
Fernrohren auflösbarer und selbst dem
bloßen Auge erkennbarer Sternhaufe steht
im Schwanz des Schwans, nördlich von «.
Schwanken der Erdachse, s. v. w. Nu-
tation.
Schwanken der Sterne, Stern
schwanken.
Schwanken des Mondes, s. v. w.
Libration.
Schwarzer Tropfen, s. Durchgang.
Schweizer,KasparGottfried Lud
wig, geb. 10. Febr. 1816 zu Wyla im
Kanton Zürich, studierte 1839 zu Königs
berg unter Bessel, sodann 1841 und 1842
unter Struve in Pulkowa, leitete darauf
zu Moskau eiu wissenschaftliches Institut
und war von 1857 bis zu seinem Tod (6.
Juli 1873) Direktor der dortigen Stern
warte. Er entdeckte elf Kometen (darunter
vier zuerst).
Schwerkraft, vgl. Gravitation.
Schwertfisch (Dorado), eiu Sternbild
in der Nachbarschaft des Südpols.
Schwungkraft,s. v. w. Zentrifugalkraft.
SchyrläuS de Rheita, Anton Ma
ria, um die Optik verdienter Kapuzi
ner, Verfasser des 1645 zu Antwerpen in
lateinischer Sprache erschienenen Buches
»Das Auge des Enoch und Elias«, in
welchem das terrestrische Fernrohr be
schrieben ist, war 1597 in Böhmen ge
boren und starb 1660 zu Ravenna.
Scylla, Planetoid (155).
Secchi (spr. ssecki), Angelo, geb. 28.
Juli 1818 zu Reggio, trat 1833 in den
Jesuitenorden, war anfangs Professor der
Mathematik und Physik am Jesuitenkol-
lcg in Georgetown bei Washington, dann
bis 1848 am Collegio Romano in Rom,
lebte nach Vertreibung seines Ordens aus
Rom eine Zeitlang in England und dar
auf wieder in Georgetown, bis er nach
Wiederherstellung der päpstlichen Regie
rung nach Rom zurückkehrte und hier von
Pius IX. zum Professor der Astronomie
und Direktor der neu eingerichteten Stern
warte des Collegio Romano ernannt ward,
welche Stellung er auch nach der Besitz
nahme Roms unter der königlichen Re
gierung bis zu seinem Tod 26. Febr. 1878
behielt.
Sehungsbogen eines Sterns, die ge
ringste Tiefe der Sonne unterm Horizont,
bei welcher der Stern dem bloßen Äuge sicht
bar wird; er ist abhängig von der Schärfe
des Auges und der Helligkeit des Sterns.
Seitenparallaxe des Mondes, der
Winkel zwischen denk Vertikalkreis des
Mondes für einen Beobachter auf der
Erdoberfläche und im Mittelpunkt der
Erde, eine Folge der Abplattung der Erde;
vgl. Parallaxe.
Sektor (lat., »Ausschnitt«), ein von
zwei geraden Linien und einer krummen
Linie begrenztes Stück einer Ebene; ins
besondere istKreissektoreine von einem
Kreisbogen und zwei Halbmessern be
grenzte ebene Fläche. Vgl. Kreis und Ellipse.
Der Name wird auch für Meßinstrumente
angewandt, die keinen ganzen Kreis, son
dern bloß ein Stück eines solchen haben;
vgl. Zenithsektor.
Sekunde (lat.), der 60. Teil sowohl
der Zeit- als der Bogen- oder Winkel
minute; im erstern Fall wird sie mit 1^,
im letztern mit 1" bezeichnet. Der Tag
enthält 24 - 60 - 60 — 864,000 Zeitsekun
den, der Kreisumfang 360 - 60 - 60 —
1,296,000 Bogensekunden.
Sekundenpcndel, s. Pendel.
Selenite» (v. griech. selène, »der
Mond«), s. v. w. Mondbewohner. Aus
der uns zugekehrten Seite des Mondes
kann es wegen des Mangels einer nur
einigermaßen dichten, Luft und Wasser
dampf enthaltenden Atmosphäre keine sol
chen geben; was darüber in dem 1836 in
verschiedenen Sprachen erschienenen, dem
Pariser Astronomen Nicollet zugeschrie
benen Buch »Herschels höchst merkwür
dige Entdeckungen im Mond« berichtet
wird, ist nur ein schlechter, auf die Leicht-