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Sternkarten (stenographische Projektion).
in einem Punkte der Kugelfläche selbst
angenommen, die Bildebene berührt die
Kugel in dem diametral entgegengesetzten
Punkt (oder sie ist wenigstens parallel
dieser Berührungsebene, steht also senkrecht
auf dem Durchmesser, der durch 0 geht).
Fig. i.
o
Um nun die Projektion eines Punktes P
der Kugel zu erhalten, zieht man die Ge
rade OP und verlängert sie bis zur Bild
ebene; der Schnittpunkt P' mit dieser ist
die Projektion von P. Denkt man sich eine
Reihe von Punkten P auf irgend einer
Linie auf der Kugel und bestimmt ihre
Projektionen, so gibt die stetige Verbin
dung der letzter« die Projektion der Linie.
Diese Darstellungsart hat folgende Eigen
schaften:
a) Die Projektion eines durch das Auge
gehenden Kugelkreises ist eine gerade Linie;
b) die Projektion eines beliebigen an
dern Kreises auf der Kugel ist wieder ein
Kreis;
c) zwei Linien
schneiden sich auf
der Kugel unter
demselben Winkel
wie ihre Projektio
nen auf der Karte.
BeistehendeFig.l
zeigt eine stereogra
phische Polarpro-
jektiou der Him-
melskugcl vom
Nordpol P bis znm
Wendekreis des
Steinbocks (-237-°
Deklination). Wir
denken uns dabei
das Auge 0 im
Südpol; die Paral-
lclkreise (in der Fi
gur diejenigen von
66 7-°. 60°, 30°,
237»°, 0° und
— 23 V Deklina
tion) erscheinen als
konzentrische Kreise
um den Nordpol P
als Mittelpunkt,die
Meridiane als ge
radlinige Radien,
die sich unter Win
keln von 30° schnei
den. Um die Radien
der Kreise zu finden,
ist über dem Durch
messer 210 einKreis
geschlagen,der einen
Meridian darstellt, uno auf diesem sind die
Punkte angegeben, die von 21 um 237s°,
30°. 60°, 66 7s “, 90°, 113 Vs ° abstehen, deren
Deklination oder Abstand von A also 66 7-°,
60°, 30°, 237-°, 0°, —237-° beträgt.
Diese Punkte sind dann mit 0 verbunden
und die Verbindungslinien bis zur Tan
gente 21Q des Kreises verlängert worden;
die Abstände der Schnittpunkte von 21 sind