510 Strahlenbrechung — Shnodischer Unüaus.
Strahlenbrechung, s. Refraktion.
Struve, Friedrich Georg Wil
helm von, geb. 15. April 1793 zu Al
tona, studierte in Dorpat erst Philologie,
dann aber Astronomie und wurde 1813
Observator, 1818 Direktor der dortigen
Sternwarte, und 1839 übernahm er die
Leitung der nach seinem Plan erbauten
Nikolai-Zentralsternwarte zuPulkowa bei
St. Petersburg, die er aber 1862, durch
schweres Leiden von weiterer Thätigkeit
abgehalten, seinem Sohn Otto überließ.
Er starb 11. (23.) Nov. 1864 zu Peters
burg. Als Hauptleistungen von S. sind
seine langjährigen Beobachtungen der Dop
pelsterne und sein Anteil an der russisch
skandinavischen Gradmessung hervorzu
heben; er war ausgezeichnet' durch seine
Beobachtungsgabe und das Geschick, Be-
obachtungs- und Instrumentfehler zu er
kennen und unschädlich zu machen. —
Sein Sohn und Nachfolger als Direktor
der Sternwarte zu Pulkowa, Otto v. S.,
ist 25. April a. St. 1819 zu Dorpat geboren.
Stunde ist der 24. Teil eines Tags
(s. Tag). Bei den ältesten Völkern wurde
der Zeitraum zwischen Sonnen-Auf- und
Untergang in zwölf unter sich gleiche Stun
den geteilt, und ebenso teilte man die Zeit,
während welcher die Sonne unterm Hori
zont stand, in zwölf unter sich gleiche Nacht
stunden, sogen. Planeten stunden.
Stundcnachse, s. Äquatorial.
Stundcnkreis eines Sterns, s. v. w.
Deklinationskreis (s. d.), der durch den
Stern und die beiden Weltpole gelegte
Kreis der Himmelskugel; vgl. auch Himmel.
Stundcnlinien, auf dem Zifferblatt
einer Sonnenuhr die Linien, auf welche
der Schatten des Zeigers zil den verschiede
nen Zeiten fällt; vgl. Sonnenuhren.
Stundknwinkcl, der Winkel, den der
Deklinationskreis eines Sterns mit dem
Meridian einschließt. Er wird von S.
über W., N. und O. von 0 — 360° oder
auch von 0 — 24 Stunden (1 Stunde —
15°) gerechnet.
Süd oder Mittag, die dem Nord ent
gegengesetzte Himmelsgegend, vgl. Himmels
gegenden.
Südliche Krone, s. Krone.
Südlicher Fisch (Uiseis uotius oder
Piscis austriims), auch Großer Fisch
genannt, vgl. Fisch.
Südliches Kreuz, vgl. Kreuz.
SÜdPUNkt, s. Himmel, S. 207.
Svanberg, Jöns, geb. 1771zuNeder-
Kalix bei Tornea in Schweden, war Pro
fessor der Astronomie in Upsala, wo er den
Bau einer neuen Sternwarte veranlaßte;
er starb 1851. Bekannt ist seine 1801—
1803 unternommene Nachmessung des
MaupertuisschenGradbogenöinLappland.
Sylvia, Planetoid (87).
Synodischer Monat, vgl. Shnodischer
Umlauf und Monat.
Synodischer Umlauf (v. griech. syno-
dos, »Zusammenkunft«) eines Planeten
um die Sonne oder des Mondes um die
Erde ist die Zeit, innerhalb deren der Pla
net oder der Mond wieder in dieselbe Stel
lung zu Sonne und Erde zurückkehrt. In
beistehender Figur sei 21 die Sonne, E die
Erde und P ein oberer Planet; beide be-
Synodischer Umlauf.
wegen sich in den angegebenen Kreisen in
Richtung der Pfeile. In der angegebe
nen Stellung haben sie, von der Sonne
aus gesehen, gleiche Länge, und wir wollen
annehmen, dies trete wieder ein in den
Stellungen E' und P'. Dann hat der
Planet P das Stück PP', die Erde aber
einen ganzen Ilmlauf und noch das Stück
EE' zurückgelegt, welches, in Winkelmaß
allsgedrückt, gleich PP' ist. Die Zeit,
welche nötig ist, damit die eine Stellung
in die andre übergehe, ist nun eben ein
s. U. Man sieht hieraus, daß der Unter
schied der Wege, welche beide Körper, von
21 auS gesehen, in dieser Zeit beschreiben,
ein ganzer Umlauf oder 360° ist. Nehmen