Winlock — Woche.
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die Ekliptik durchläuft. An die Stelle die
ser Einteilung ist in der ersten französi
schen Revolution eine zentesimale getreten,
bei welcher der rechte W. 100°hat, die dann
dezimal weitergeteilt werden. DieseZente-
simalgrade werden neuerdings vielfach be
nutzt. Zur Umwandlung des einen Maßes
in das andre dienen folgende Angaben:
1 Sexagesimalgrad — 1,iiiiiiiZentesimalgrad,
I Sexagestmalminute—0,oi85i85
1 Sexagesimalsekunde—0,oooso88 -
1 Zentestmalgrad —54 Sexagestmalminuten.
In diesem Werk sind unter Graden immer
sexagesimale verstanden.
4) Eine andre Art der Winkelmessung,
die in neuerer Zeit häufig angelvandt wird
und in diesem Werk unter der Bezeichnung
»Bogenmaß« vorkommt, ist in Nr. 3 deö
Art. Kreis auseinandergesetzt worden.
Winlock, Joseph, geb. 6. Febr. 1826
zu Shelbyville in Kentucky, 1845—52
Professor der Mathematik und Astrono
mie am Shelby College, nachher in Cam
bridge (Massachusetts) mit Beregnung des
»Nautical Almanac« beschäftigt, 1857
Assistent an der Sternwarte in Washing
ton, 1861 Superintendent des »Nautioal
Almauao«, von 1865 bis zu seinem Tod,
11. Juni 1875, Direktor der Sternwarte
des Harvard College in Cambridge.
Winncckc, Friedrich August Theo
dor, geb. 5. Febr. 1835 zu Groß-Heere
bei Hannover, anfangs Gehilfe an der
Berliner Sternwarte, 1858 Vizedirektor
in Pulkowa, schied ein Jahrzehnt später
aus Gesundheitsrücksichten auö russischen
Diensten und übernahm, nachdem er sich
mehrere Jahre in Karlsruhe aufgehalten,
die Professur der Astronomie an der neu
gegründeten Universität zu Straßburg
sowie die Direktion der dortigen interimi
stischen Sternwarte, an deren Stelle un
ter seiner Leitung ein den neuesten Erfor
dernissen der Wissenschaft entsprechender
Neubau trat.
Winter, vgl. Jahreszeiten.
Winterhalbjahr, die aus Herbst und
Winter bestehende Jahreshälfte.
Wintcrpunkt )
Wintersolstitium [ vgl. Sotfutun.
Wintersonnenwende)
Wirbeltheorie nennt man die von dem
französischen Mathematiker und Philoso
phen D e ö c a r t e s (geb. 31. März 1596 zu
La Haye in Touraine, gest. 11. Febr. 1650
zu Stockholm) aufgestellte kosmische Lehre,
nach welcher die Materie im Weltraum
in beständig wirbelnder Bewegung ist.
Woche ist ein siebentägiger, ursprüng
lich vorzugsweise bei den semitischen Völ
kern gebräuchlicher Zeitraum, dessen Ein
führung wahrscheinlich durch den Wechsel
der Mondphasen veranlaßt worden ist.
Schon die Babylonier kannten die sieben
tägige W.; der 7., 14., 21. und 28. Tag
jedes Monats war bei ihnen als »Tag der
Ruhe des Herzens« geheiligt. In dem
Bruchstück eines babylonischen Ritnalge-
setzes, daö im Britischen Museum aufbe
wahrt wird, ist dem König verboten, an
diesem Tage gekochte Frucht oder Fleisch
zu genießen, die Kleider zu wechseln, weiße
Gewänder zu tragen, den Kriegswagen
zu führen, das Heer anzuführen, ja anch
nur Arznei zu nehmen, falls er krank sein
sollte. Von den Israeliten kam die sieben
tägige W. zu den christlichen Völkern, von
den Arabern zu den Mohammedanern.
Die Benennung der einzelnen Wochen
tage nach der Sonne, dem Mond und den
Planeten ist ebenfalls schon bei den Baby
loniern gebräuchlich. Die Namen waren:
Samas oder Sonne
Sin - Mond
Nergal - Mars
Nebo - Merkur
Dieselben Benennungen waren auch bei
den Ägyptern üblich, und von ihnen kam
die W. zu den Griechen und Römern, von
denen die erstern früher zehntägige De
kaden, die letztem achttägige Wochen
hatten, welche sie Nundinae nannten,
weil der erste Tag der neuen W. als neun
ter Tag mitgezählt wurde, ähnlich wie
wir »acht Tage« statt »eine W.« sagen.
Erst Konstantin d. Gr. schasste diese
achttägige W. offiziell ab, nachdem sich
schon seit dem 2- Jahrh. unsrer Zeitrech
nung die siebentägige mehr und mehr bei
den Römern eingebürgert hatte. Bei den
Römern wurden auch die entsprechenden
lateinischen Namen für die einzelnen Wo
chentage üblich: dies Lolis, ck. Lunae, d.
Martis, d. Mercurii, d. Jovis, d. Vene-
Merodach oder Jupiter
Jstar - Venus
Adar - Saturn