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Zeit (Umwandlung).
i
Hat man 21h 35"» 42» mittlere Z. in
Sternzeit zu Verwandeln, so gibt die Tabelle
20^ = 3“ 17,129»
30m — 1/jjh — 4,928
5 .... — 0,822
40 s — 0,109
2 — 0,OOG
3 m 32,750»
+ 21h 35 42
21 k 39 m 14,75» Sternzeit.
5) Bei diesen Betrachtungen handelt es
sich indes nur um die Zeitdauer. Weiß
man aber beispielsweise, daß ein Ereignis
nach mittler Z. um 4h 12® 36» nachmit
tags stattfindet, so muß man noch die
Sternzeit im mittlern (bürgerlichen)Mit
tag kennen, um die Sternzeit dieses Er
eignisses berechnen zu können. Erstere ist
aber in den astronomischen Jahrbüchern
für jeden Tag verzeichnet. Gesetzt nun,
sie wäre — 6h 53"» 12», so hätte man zu
nächst jene 4h 12"l 36» in Sternzcit zu
verwandeln, was 4h 13m 17,5» gibt, und
diesen Wert dann zu 6h 53m 12» zu addie
ren, so daß die Sternzeit des in Rede
stehenden Ereignisses sich zu
11h gm 29,5»
ergibt.
Wäre umgekehrt die Sternzeit eines
Ereignisses bekannt und die mittlere Z.
zu bestimmen, so würde man erst die Stern
zeit im mittlern Mittag zu subtrahieren
und dann den Rest der ersten Tabelle ent
sprechend zu verkleinern haben.
6) Wir erwähnten, daß die Sternzeit
im mittlern Mittag in den astronomischen
Jahrbüchern angegeben ist; man kaun sie
aber auch leicht nach folgenden Angaben
berechnen.
Nach Hansen war die mittlere Rekt
aszension der Sonne für
1850 Januar 0,0 mittlere Pariser Z.
18h 39m 9,261z;
da nun der mittlere Sonnentag um
3m 56,555» Sternzeit größer ist als der
Sterntag, so wächst die Sternzeit im mitt
lern Mittag von einem Tag zum andern
um 3m 56,555»; diese Zunahme ist
in 365 Tagen — 23h 59m 2,7os», d. h.
gleich einer Abnahme von 57,291», dagegen
in 366 Tagen — 24h 2m 59,261» oder
2m 59,261». '
Kennt man also die Anzahl der Jahre
und Tage, welche seit 1850 Januar 0,o
verflossen sind, so erhält man durch eine
leichte Rechnung die Sternzeit des mittlern
Mittags für Paris.
Handelt es sich aber um einen Ort, der
östlich oder westlich voir Paris liegt, so hat
man noch für jede Stunde Längenunter
schied den 24. Teil von 3m 56,555» oder
9,857» im ersten Fall zu subtrahieren, im
zweiten zu addieren, weil an einem öst
lichen Ort der mittlere Mittag früher ein
tritt, weshalb der Unterschied zwischen
Sternzeit uiid mittler Z. noch nicht so hoch
angewachsen ist wie in Paris.
Dieselbe Rechnung hat man auch aus
zuführen, wenn man für irgend einen
Tag die Sternzeit im mittlern Mittag
aus den astronomischen Ephemeriden ent
nommen hat und man sie für einen an
dern Ort wissen will als denjenigen, für
welchen die Ephemeriden berechnet sind.
Das Berliner astronomische Jahrbuch gibt
z. B. die Sternzeit im mittlern Berliner
Mittag 1. Juni 1882 zu
4h 39m 19,418
an. Will man dieselbe aber für den mitt
lern Washingtoner Mittag haben, so muß
man, weil Washington
6h lm 47, 0 s — 6,030 h
westlich von Berlin liegt, noch
6,03 - 9,857» — 59,43»
addieren, was 4h 40m 18,84» für die ge
suchte Z. gibt.
7) Um waHreSonnenzeit in mitt
lere umzuwandeln, hat man die der
erster» entsprechende Zeitgleichung (f. b.)
zu addieren. Es sei z. B. 5h 20m wahre
Z. nachmittags 5. März 1882 gegeben.
Im BerlinerJahrbuchist die Zeitglcichung
für den Mittag
des 5. März... 4- ll m 39,28»
- 6. - ...4-11 25,15
angegeben,dieselbe nimmt also in 24Stun-
den um 14,13» ab, mithin in 5Vr Stun
den um 3,15», so daß sie um 5h 20m nur
4- lim 36,13»
beträgt. Die mittlere Z. ist also 5h 31m
36,15».