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Dike — Diopter.
Punkte A oder B seines Parallelkreises
befindet, und der SBinfel NOU oder der
Bogen NU ist die größte D. des Sterns,
für welche der Höhenkreis den Parallel
kreis berührt.
Diese größte D. läßt sich praktisch mit
großer Genauigkeit ermitteln. Beobachtet
man nämlich den Stern, etwa von seiner
obern Kulmination an, mit einem Höhen-
und Azimu talinstrument, so wird man an
fangs fast nur das Azimut und die Höhe
nur wenig zu ändern haben, um den Stern
im Fadenkreuz des Fernrohrs zu erhal
ten. Allmählich aber wird die Änderung
des Azimuts geringer, und die Höhe nimmt
rascher und rascher ab, bis erstere unmerk
lich wird, so daß man einige Zeit hindurch
daö Fernrohr nur im Vertikalkreis ab
wärts zu bewegen braucht, um den Stern
immer im Fadenkreuz zu erhalten. Jetzt
ist der Stern in seiner größten west
lichen D. Ebenso ist die Erscheinung
auf der Ostseite, nur daß hier der Stern
im Aufsteigen begriffen ist. Da die Be
wegung eines Sterns in einem um so
kleinern Kreis erfolgt, je näher er dem
Pol steht, so wird ein dem Pol sehr nahe
stehender Stern länger in seiner größten
D. verweilen als ein ferner stehender,
und man wird deshalb bei ersterm den
Vertikalkreis, in welchem die größte D.
stattfindet, sicherer finden. Natürlich ist
das längere Verweilen in der größten D.
nur scheinbar und hat seinen Grund in
der Unmöglichkeit, mit unsern Fernrohren
auch ganz kleine Änderungen des Azimuts
noch zu erkennen.
Die Bestimmung der größten D. von
Sternen, die dem Pol sehr nahe stehen,
bietet ein bequemes Mittel zur Ermitte
lung des Meridians. Da nämlich der
Stern auf der Ost- und Westseite sich
gleichweit vom Meridian entfernt, so hat
man nur nötig, den Stern in beiden
größten Digressionen zu beobachten; mißt
man dann, von einem beliebigen festen
Vertikalkreis aus nach derselben Richtung
zählend, die Azimute a und a' des Sterns
in den beiden Digressionen (d. h. die Win
kel seiner Vertikalkreise in den Digressio
nen mit dem festen Vertikalkreis des In
struments), so ist 7a (a-{-a') das Azimut
des Meridians. Der Polarstern wird be
sonders oft zu solchen Bestimmungen ver
wendet.
Da der Vertikalkreis in der größten D.
den Parallelkreis berührt, so steht der Dekli
nationskreis PT in unsrer Figur recht
winkelig auf dem Höhenkreis ZT. Da
nun in dem Dreieck P 2 T der Winkel bei
P der Stundenwinkel t, die Hypotenuse
PZ das Komplement der Polhöhe <j>, also
90° — cp, und die Kathete PT die Pol-
distanz des Sterns 90°—ck Dekli
nation) ist, so folgt auö den beiden ersten
der im Art. »Trigonometrie« für das
rechtwinkelige sphärische Dreieck gegebenen
sin? = smJ.sinh '
und
oder
cost —
sinh —
und
cost:
und für das Azimut A, d. h. den Neben
winkel des Winkels bei Z, hat man der
dritten der erwähnten Formeln zufolge
sin A — —
Dike, Planetoid (99),
Diane, Planetoid (106).
Dionysius Exiguus (lat., »der
Kleine«), angeblich ein Skythe von Ge
burt, war ums Jahr 530 Abt in Rom
und starb 556. Er ist bekannt durch die
im Auftrag des Papstes Johann I. unter
nommene Ausarbeitung einer noch jetzt
gültigen Zeit- und Festrechnung.
Diopter (gricch.,Absehen),bei alten