Die Meisterjahre in der Geländedarstelluug von der Mitte des 19. Jalirh. bis zur Gegenwart. 497
licke rt, Kartenwissensckait. I.
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dem Hochbild ist das Bundbild in den Alpengebieten zur hohen Entwicklung gelangt.
Ohne Karte und Bundbild können wir uns heute den „Baedeker“ ¿ er Schweiz nicht mehr
denken. Das erste Panorama verweist uns nach der Schweiz; es ist die Alpenansicht,
die der Genfer Micheli du Crest im Gefängnis zu Aarburg entworfen und 1755 heraus
gegeben hatte. Escher v. der Linth, Studer und Heinr. Keller haben das neuere
Panorama in der Schweiz begründet. Ein Schüler des erstem, Albert Heim, hat
in dem Geologisch-topographischen Panorama vom Säntis ein klassisches Beispiel
gegeben, und Xaver Imfeld rückte bei seinem Panorama vom Monte Bosa und
Titlis das Zeichnerisch-Malerische in den Vordergrund. Heim und Imfeld stehen
einzigartig da, insofern sie nicht bloß das Bild nach der Natur zeichneten, sondern
auch selbst auf dem Steine reproduzierten. In der Verbindung beider Bichtungen,
wie sie in Heim und Imfeld vertreten sind, wird das Panorama das höchste erreichen. 1
Ein ausgezeichneter Eormensinn muß durch einen ausgeprägten Farbensinn ergänzt
werden. Diesen vollendeten Grad suchen die von H. Haack herausgegebenen Geo
graphischen Längs- und Bundblicke mit Kartenergänzungen zu erreichen, vorzugs
weise das prächtige Bild Monte Bosa — Matterhorn, das einen Bundblick in die
Gletscherwelt vom Gornergrat gewährt. 1 2
1 In den zusammenfassenden Überblicken über „die Fortschritte der Kartenprojektionslehre
usw.“ im Geogr. Jahrbuch wird bei dem Abschnitt „Reliefs“ auch der „Panoramen“ gedacht, worauf
ich hier ganz besonders hinweisen will.
2 Gemalt von M. Zeno Diemer u. m. einen Begleitwort versehen von E. Enzensperger.
Verlag von J. Perthes in Gotha.