Full text: Die Rheinisch-Hessische Dreieckskette, das Basisnetz bei Bonn, das Niederrheinische Dreiecksnetz (Theil 9)

B. Das Basisnetz bei Bonn. 247 
nommenen Baues einer Dampfstrafsenbahn daselbst kaum ausführbar, zum 
mindesten aber nicht geeignet, um gute Resultate erwarten zu lassen. 84 ) 
Diese Gründe bewogen dazu, die alte Basis überhaupt aufzugeben 
und führten zu dem Entschlufs, eine Neumessung auf dem Ackergelände 
östlich der Chaussee vorzunehmen, wo sich überdies die wünschenswerthe 
Verlängerung der Basis ermöglichen liefs. 
Die zu diesem Zweck im Jahre 1890 erfolgte Erkundung führte zur 
Auswahl einer demnächst endgültig angenommenen Linie. 
Ein vorläufiges Nivellement im Anschlufs an die Erkundung zeigte, 
dafs das Gelände hier von Süden nach Norden zu sanft abfällt, so dafs 
ein gröfserer Höhenunterschied als 3 Meter auf der ganzen Länge nicht 
vorkommt; Hindernisse, wie breite Gräben, Wasserläufe, Sumpfstellen und 
dergl. waren nicht vorhanden. 
Der Boden besteht aus einer von der Ackerkrume bedeckten, etwa 
H/a bis 2,0 Meter dicken Lehmschicht, welche auf dem 15 bis 20 Meter 
starken Rheinkieslager ruht, so dafs nach dem sachverständigen Gutachten 
des Landes-Bauinspektors Ittenbach zu Bonn die Festlegungen einen aus 
gezeichnet sichern und geschützten Platz bekommen konnten. 
Der südliche Endpunkt der Basis wurde etwa 70 m östlich des süd 
lichen Endpunktes der alten Basis von 1847 gewählt; nach Norden zu 
laufen beide Grundlinien nahezu parallel miteinander; doch konnte die 
neue Basis noch etwa 350 m über den in Höhe des ehemaligen nördlichen 
Endpunktes gelegenen Punkt verlängert werden, wodurch die Gestaltung 
des Basisnetzes günstiger wurde. Eine weitere Verlängerung nach Norden 
war unthunlich, weil alsdann die erste Vergröfserung schwieriger geworden 
wäre, die Nähe des Dorfes Hersei die dauernde Erhaltung und freie Lage 
des Endpunktes in Frage gestellt hätte und die ganze Linie wegen der 
östlich von Buschdorf eintretenden Biegung der Chaussee zu weit von 
der alten Basis hätte abgerückt werden müssen, um eine sichere Über 
tragung von der einen Linie auf die andere, welche namentlich zur gegen 
seitigen Vergleichung der Ergebnisse wünschenswerth erschien, mit der 
nöthigen Schärfe zu ermöglichen. 
Eine Verlängerung der Basis nach Süden war wegen des dortigen 
Anbaues und des Sinkens des Geländes ausgeschlossen. 
34 ) Dieser Gesichtspunkt war um so wesentlicher, als die Basis bei Bonn seitens des 
Königlich Preufsischen Geodätischen Instituts mit dem Mefsapparat von Brunner im Anschlufs 
an die Messung der Trigonometrischen Abtheilung mit dem BESSEL’schen Apparate gemessen 
werden sollte. Die Messung des Geodätischen Instituts ist wie beabsichtigt vom 4. bis 
24. August 189z erfolgt; die vorläufigen Ergebnisse derselben finden sich in dem ,,Jahres 
bericht des Direktors des Königl. Geodätischen Instituts für die Zeit von April 18g2 bis 
April i8gj“; die endgültigen, für den Vergleich mit den Ergebnissen der Landes-Aufnahme 
überaus wichtigen Werthe sind noch nicht veröffentlicht worden.
	        
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