Full text: Die Bestimmungen des Längen-Unterschiedes Schneekoppe-Dáblic und die Polhöhen- und Azimuth-Bestimmungen auf den Stationen Kuneticka Hora und Roseberg in Böhmen, Rapotic und Neretein in Mähren und Buschberg in Nieder-Österrecih ([2])

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Beobachter Linienschiffs-Capitän von Kalmar; dagegen für die zweite Hälfte der Arbeit als östlicher 
Beobachter Linienschiffs-Capitän v. Kalmar, als westlicher Beobachter Oberstlieutenant von Stern eck 
fungirte. 
Außer den Genannten haben an den Arbeiten noch mitgewirkt: Herr k. und k. Hauptmann (damals 
Oberlieutenant) Otto Kfiflca, Herr k. k. Post- und Telegraphen-Official Anton Cizek aus Prag und der 
Manipulant des k. k. Telegraphen-Amtes Schneekoppe Herr Franz Kirchschläger. Obzwar nur zur 
Führung der Correspondenz berufen, haben die beiden letztgenannten Herren auch bei den Beobachtungen 
assistirt, was hier dankend bemerkt werden muss. 
Topographische Lage der Beobachtungs-Stationen. Observatorien. 
Beductions-Elemente. 
Die Beobachtungs-Station Schneekoppe ist auf dem gleichbenannten höchsten Punkte (1603 m See 
höhe) einer kahlen Kuppe situirt, welche dem hier plateauartig erweiterten Kamme des Riesengebirges 
aufsitzt. Der Punkt bietet nach allen Seiten hin eine fast unbeschränkte Fernsicht und hat daher sowohl für 
die österreichischen, wie für die preußischen Landes-Triangulirungen, nicht minder aber für die geodätischen 
und astronomischen Arbeiten der europäischen Gradmessung seit jeher als Fixpunkt gedient. Die topo 
graphischen Verhältnisse des Punktes sind demnach in mehr oder minder eingehender Weise*) so vielfach 
schon geschildert worden, dass hier nicht näher darauf eingegangen zu werden braucht. 
Die Beobachtungen für die Längenunterschied-Messung wurden in jenem Observatorium ausgeführt, 
welches im Jahre 1888 zu den Polhölien- und Azimuthmessungen, sowie zu den Längendifferenz- 9 
Bestimmungen Schneekoppe—Breslau und Schneekoppe—Berlin gedient hat und zu diesen Zwecken von dem 
königlich preußischen geodätischen Institute erbaut worden ist. Das Recht zur Benützung dieser Localität 
ist uns mit dankenswerther Bereitwilligkeit von dem genannten Institute eingeräumt worden. 
Für unsere Zwecke waren jedoch einige kleine Adaptirungen nothwendig, welche zunächst 
vorgenommen werden mussten, und welche in der Verschiedenheit der verwendeten Instrumente und 
Beleuchtungsmittel begründet sind. 
So haben vorerst die beiden Pfeiler gekürzt werden müssen, von denen der nördliche zur Aufstellung 
des Passagen-Rohres, der südliche aber zur Aufnahme des Schaltbrettes, welches wegen des sehr fein 
gestellten Relais ebenfalls einer gegen Erschütterungen gesicherten Unterlage bedarf, hergerichtet worden 
ist. Für eine stabile und möglichst bequeme Placirung der Pendeluhr musste in der südwestlichen Ecke 
des Observatoriums ein von allen Th eilen des Gebäudes isolirtes Balkengerüste aufgestellt, endlich ein Tisch 
für den Registrir-Apparat und für die Apparate zur Correspondenz gezimmert werden. 
Die localen Batterien für das Schaltbrett und die Apparate bedürfen einer steten Beaufsichtigung und 
wurden daher in einem Schranke untergebracht, der, möglichst nahe dem Schaltbrette, einen Theil der 
Ostwand der Beobachtungshütte einnahm. Dagegen mussten die großen, viel Wärme ausstrahlenden > 
Petroleumlampen, die zur Fädenbeleuchtung des Durchgangs - Instrumentes gehören, begreiflicher 
Weise außerhalb des Beobachtungsraumes aufgestellt werden. Zu diesem Zwecke sind an beiden Langseiten 
*) Letzthin in sehr detaillirter Form lind unter Beigabe mehrerer Pläne und Ansichten in der „Veröffentlichung des königlich preußischen 
geodätischen Institutes. Astronomisch geodätische Arbeiten I. Ordnung.“ Berlin 1890.
	        
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