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Punktes gemacht, aber durch genaue Erhebungen der Peductions-Elemente auf den trigonometrischen
Punkt vom Jahre 1862 reducirt worden*). (Siehe „Bestimmung der Längendifferenz Leipzig—Däblic von
Dr. C. von Littrow u , Denkschriften der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, mathematisch-natur
wissenschaftliche Classe, 28. Band, Wien 1868, p. 6—8; ferner Dr. C. von Littrow „Bericht über die von
Herrn Professor Dr. F. Weiss ausgeführte Bestimmung der Breite und des Azimuthes zu Däblic in denselben
Denkschriften, Band 32, Wien 1872, p. 37—38; endlich astronomische Arbeiten des k. k. Gradmessungs-
Bureau, herausgegeben von Professor Dr. E. Weiss und Dr. II. Schram, T. Band, Wien 1889, p. 36).
Bei der Längenbestimmung Schneekoppe—Däblic im Jahre 1889 ist das Passagen-Instrument
auf dem trigonometrischen Punkte selbst aufgestellt worden, zu welchem Behufe der oberirdische Markstein
ummauert und mit einer Steinplatte überdeckt wurde. Über den so reconstruirten Pfeiler ist dann die
hölzerne Beobachtungshütte aufgeführt worden. Die innere Einrichtung derselben ist jener auf der Schnee
koppe ähnlich, nur wurde das Schaltbrett auf einen mit vom Fußboden der Hütte isolirten Füßen ver
sehenen Tisch gestellt, Die Eig. 2 lässt die Details der getroffenen Anordnungen entnehmen.
Instrumente. TJliren. Schaltungen.
Die Ausrüstung der beiden Beobachtungs-Stationen bestand in:
2 Durchgangs- Instrumenten,
2 Pendeluhren, nach Sternzeit regulirt und mit elektrischen Contact-Vorrichtungen versehen,
2 Schaltbrettern Opp olzer’scher Construction,
Im Jahre 1888 hat Herr Professor Dr. A Ihr echt constatirt, dass sich die Lage des Granitpfeilers gegen die beiden Festlegungen seit dem
Jahre 1872 geändert habe. Er fand, der Punkt sei im Azimuthe von 26° 54 ! (von Süd gegen West gezählt) um 13mm aus seiner 1872er Lage
gewichen. Aus diesen Erhebungen und aus der Lage des Granitpfeilers im Jahre 1888 sind die oben gegebenen Coordinaten erhalten worden.
Sie beziehen sich also auf die Lage des trigonometrischen Punktes im Jahre 1872. (Siehe die schon erwähnte „Veröffentlichung des königlich
preußischen geodätischen Institutes“, p. 186—189).
Vor der Errichtung des Granitpfeilers, also vor dem Jahre 1862,
ist von den österreichischen Beobachtern entweder die Axe des
kegelförmigen Daches einer auf der Schneekoppe erbauten steinernen
Capelle als trigonometrischer Punkt angesehen w r orden, oder ein
westlich der Capelle aufgeführter gemauerter Beobachtungspfeiler.
Nord
*
Die Lage dieser Punkte gegen den Granitpfeiler ist aus der
nebenstehenden Skizze zu ersehen. Aber diese Elemente beziehen
sich auf die Lage des Granitpfeilers im Jahre 1862. (Siehe Band I
der Publicationen des k. und k. militär-geographischen Institutes,
Wien 1871. p. 118 u. 194.) Sieht man die Lagen des Granitpfeilers
für 1862 und 1872 als identisch an, wozu man, in Ermanglung von
Daten, aus denen sich die Lagenveränderung des Punktes in der
genannten Zeitepoche verlässlich constatiren ließe, genöthigt ist, so
müssen an den gefundenen Längenunterschied die Reductionen von
Österreich. Pfeiler
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— 0-021, respective — 0 ? 144
angebracht werden, um für die Axe des Capellendaches, respective den österreichischen Beobachtungspfeiler zu gelten.
*) Vor dem Jahre 1862, als die V aldbestände auf dem Däblicer-Berge andere waren, ist auch für die Triangulirungs-Arbeiten ein anderer, seither
nicht mehr benützter Punkt in Verwendung gewesen. Dieser lag 70-84m westlich und 28-77m südlich vom Punkte 1862. Die Reduction beträgt
demnach:
0 ? 232.