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gedrückt wird. Dann hebt der erstere Arm zunächst die Wiege sammt den Entlastungsfedern und Tragstäben,
und wenn die Federspannung dem Gewichte des Obertheiles gleich geworden, auch diesen selbst aus den
Lagern, — das Instrument kann umgelegt werden. Diese Umlege-Vorrichtung wirkt also central und ohne
jeden Seitendruck.
Auf dem Untertheile des Instrumentes sind die beiden Träger (TT) der Axenlager festgeschraubt;
auch befinden sich daran die drei Fußschrauben (,sss) des Instrumentes.
Mit diesen ruht das Instrument auf einer eisernen Unterlagsplatte (U) auf, welche, der Anordnung der
Fußschrauben entsprechend, ein gleichschenkliges Dreieck bildet. Um das Instrument auf der Unterlags
platte im azimuthalen Sinne zu fixiren, sowie um kleine Bewegungen mit dem Instrumente in diesem Sinne
machen zu können, befindet sich in der Mitte jener Seite der Unterlagsplatte, welche die Basis des gleich
schenkligen Dreieckes repräsentirt, ein rechteckiger vertical aufsteigender Ansatz (a). Dieser reicht mit sehr
beträchtlichem Spielraum zwischen zwei Lappen (ll) hinein, die sich an der einen Seitenfläche des Unter
baues befinden. Da diese beiden Lappen von Muttergewinden durchbohrt sind, in denen horizontal wirkende
Klemmschrauben gehen, so kann das Instrument mittelst dieser Schrauben an den aufsteigenden Ansatz,
also an die Unterlagsplatte festgeklemmt, aber auch im azimuthalen Sinne bewegt werden, wenn man die
eine der Klemmschrauben lüftet und die andere anzieht. Bei dieser Bewegung des Instrumentes gibt jene
Fußschraube, welche die Spitze des gleichschenkligen Dreieckes bildet, den Drehpunkt ab, während die
beiden anderen Fußschrauben mit ihren abgerundeten Enden auf den ebenen Flächen der Unterlagsplatte
schleifen. Beim Horizontiren des Instrumentes muss wenigstens die eine der beiden Klemmschrauben gelüftet
werden.
Der Einstellkreis (E) befindet sich an einem Ende der Axe aufgeklemmt und ist in Intervalle von 10'
getheilt. Kleinere Theile werden durch Schätzung erhalten. Das Einstellen auf eine bestimmte Zenithdistanz
erfordert zwei Operationen. Zuerst wird der Index auf die bezügliche Lesung gestellt und an den Kreis
festgeklemmt. Dadurch bekommt eine mit dem Index festverbundene Libelle eine solche Stellung gegen die
Fernrohr-Axe, dass sie — bei der zweiten Operation, dem Neigen des Ilohres, — genau zum Einspielen
kommt, wenn das Fernrohr in die verlangte Zenithdistanz gebracht ist. Für beide Operationen sind Grob-
und Feinbewegungen vorhanden.
Die Axenlibellen der Instrumente sind IIängelibeilen (L), werden mit den 42cm langen Armen (aa) der
Träger auf die Zapfen gehängt, stützen sich aber dabei mit einem Anschlagplättchen an den unteren hori
zontalen Theil der Umlege-Wiege. Die Libellen können in ihrer Lage sowohl beim Umlegen des Instru
mentes wie beim Durchschlagen des Ilohres verbleiben, nur muss im letzteren Falle das Mikroskop-Ocular,
um nicht an das Libellenrohr zu stoßen, in seinem drehbaren Mittelstücke parallel zum Libellenrohr
gestellt werden.
Die Libellen beider Instrumente sind mit Theilungen versehen, die von der Mitte nach beiden Seiten
hin abgelesen werden.
Vor der Verwendung der Instrumente sind die Libellen einer Untersuchung unterzogen worden Es
ergab sich dabei für die Libelle des Instrumentes Bepsold I der Parswert:
1 pars = 1 : 506 = 0 ? 100,
welcher mit früheren Bestimmungen gut übereinstimmt.