Full text: Theoretische Grundlagen und Ausführungsbestimmungen (1)

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relativen Vergleichungen am Schlüsse der Arbeitscampagne angegeben. Aus diesen Differenzen lässt 
sich nun der mittlere Fehler einer relativen Vergleichung für jedes Jahr berechnen. Sie sind für die 
einzelnen Jahre 
Für 1889 ± 19 g; für 1893 ±33g 
„ 1890 ± 27 g; „ 1894 ± 21g 
„ 1891 ± 29g; „ 1895 ± 25g 
„ 1892 ± 22 g; 
Man kann somit aus einer relativen Vergleichung der beschriebenen Art die Länge des nominellen 
Meters einer Latte (beziehungsweise das Mittel derselben), wie schon erwähnt, mit einer Unsicherheit 
von ± 20 g bis ± 30 g ermitteln, was als eine befriedigende Genauigkeit bezeichnet werden kann. 
Aus diesen Zusammenstellungen zeigt sich auch noch weiter, im allgemeinen, eine Veränderung der 
Längen der nominellen Meter der Latten, im Sinne eines Anwachsens, bis etwa zum Betrage von 140g 
bis 150 g im Verlaufe des Sommers, welchem dann eine Abnahme im Spätherbste und Winter folgt, bis 
fast zum Ausgangswerte. 
Eine sorgfältige Behandlung, insbesondere aber eine geeignete Aufbewahrung der Latten im Winter 
ist von nicht zu unterschätzendem Einflüsse auf die vorstehenden Ergebnisse. 
Die Berechnung der Endresultate der Lattenvergleichungen konnte nicht einheitlich durchgeführt 
werden. Vor dem Jahre 1888 wurde zum Beispiel für die Länge „0“ bis „100“ des Controlnormales M e 
jener Wert benützt, wie er aus den Vergleichungen des Herrn Ministerialrathes Professor Dr. Herr 
hervorgegangen war, nach 1888 benützte man jenen Wert, welcher aus den weit umfassenderen und 
vollständigeren Untersuchungen des Herrn Professor Dr. Tinter resultierte; dann vor 1894 blieb der 
Einfluss der Theilungsfehler der einzelnen Centimeterstriche des Controlnormales unberücksichtigt u. s. w. 
Vor einer definitiven Ausgleichung dr j r Nivellements müssen daher fast sämmtliche Werte der nominellen 
Meter aller Latten noch kleine Correctionen erhalten, um sie einheitlich zu machen und die Nivellements- 
Ergebnisse sämmtlich in gesetzmäßigen, internationalen Metern zu erhalten. 
12. Nivellier-Verfahren. 
Ein aus irgend welchem Grunde, aber jedenfalls durch Höhenmarken, abschließender Nivellement 
zug ist eine Nivellementslinie; die in ihr vorkommenden Theile, die sich durch zwei unu)ittelbar auf 
einanderfolgende Höhenmarken abgrenzen, sind Nivellementsstrecken oder auch kurz Strecken, endlich 
jene Theile der Strecken, die sich durch die in ihr vorkommenden Steinmarken oder Strichmarken oder 
auch durch solche und eine Höhenmarke abgrenzen, Theilstrecken genannt worden. 
Jene gewöhnlich nicht langen Nivellementslinien, welche nach seitlich einer Nivellementslinie 
liegenden Höhenmarken, Stein- oder auch Strichmarken geführt sind, wurden Seiten-Nivellements 
genannt, das selbstverständlich eventuell ebenso wieder in Strecken und Theilstrecken zerfallen kann. 
Die Theilstrecke besteht aus Stationen, die durch die unmittelbar aufeinanderfolgenden Latten 
aufstellungen begrenzt sind. Zwischen den unmittelbar aufeinanderfolgenden Lattenaufstellungen, aber 
nicht immer in der sie verbindenden Geraden, steht das Nivellier-Instrument. Die horizontale Entfernung 
des Aufstellungspunktes der Latte von der verticalen Umdrehungsaxe des Instrumentes ist die Zielweite.
	        
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