Full text: Der Wunderbau des Weltalls oder populäre Astronomie

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Sechster Abschnitt. 
bemerkt, dass nur auf der diesseitigen Halbkugel von ihnen 
die Rede sein könne. 
. 103. 
Die Masse des Mondes, wie sie Lindmau aus Beobach 
tungen des Polarsterns abgeleitet hat, ist 1 j 8s , genauer 1 / 87 , 48 
der Erdinasse; nach den neuesten Rechnungen von Peters 
und Schidloffsky dagegen 1 / 81 . Da nun der körperliche Inhalt 
des Mondes des Erdinhalts ist, so erhalten wir für die 
Dichtigkeit 0,61; folglich ist, wenn man mit Baily die Dich 
tigkeit der Erde = 5,68 der Dichtigkeit des reinen 'Wassers 
setzt, die Dichtigkeit der Mondkugel die 3 T / 2 fache unsers 
Wassers. 
Die hieraus sich ergebende Schwere auf der Mondober 
fläche ist 6 mal geringer, als auf der Erde, und hiernach be 
trägt der Fall in der ersten Sekunde 2,52 Fuss; das Sekun 
denpendel ist nur 6 Zoll lang, und ein Centner (100 Pfund), 
von unserer Erde dorthin versetzt, würde nur 16 Pfund 
wiegen, d. h. nur so viel Kraft als diese zur Bewegung er 
fordern. 
Durch dieses Schwereverhältniss werden alle Bewegun 
gen, horizontale wie vertikale, erleichtert, und besonders die 
letzteren gefahrloser. 60 Fuss Höhe auf dem Monde sind 
für einen Sprung um nichts bedenklicher, als 10 Fuss auf 
der Erde. Ein aufgeworfener Körper fliegt in demselben 
Yerhältniss höher und weiter: der Widerstand der Massen, 
so weit er nicht von der Cohäsion, sondern nur von der 
mechanischen Schwere abhängt, ist geringer als bei uns. 
Terrainschwierigkeiten, die uns zu so ungeheuren Anstren 
gungen, zu so riesenshaften Werken nöthigen, werden dort, 
auch bei noch so grossen Unebenheiten des Bodens, wenig 
zu bedeuten haben u. s. w. — Es hat nicht den Anschein, 
dass diejenigen, die so rüstig zur Hand waren, den Mond 
zu bevölkern, zu bebauen und seinen Boden zu kultiviren, 
bis er zuletzt von unserer Erde fast gar nicht mehr zu unter 
scheiden war, diese hier erwähnten Verhältnisse und ihre noth- 
wendigen weiteren Folgerungen einer besondern Aufmerksam 
keit gewürdigt haben. 
Wir werden weiter unten die physische Beschaffenheit 
des Mondes genauer betrachten und uns das Bild unsers Nach-
	        
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