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Sechster Abschnitt.
wo die Himmelskörper beim Auf- und Untergänge ganz oder
dock nahezu Yertikalkreise beschreiben, wenn sie nicht sein-
grosse Declinationen haben, kann man das Phänomen am
schönsten wahrnehmen. In unsern nördlichen Breiten zeigt
es sich in den Frühlingsabenden bei zunehmendem, und in
den Herbstmorgen bei abnehmendem Monde vorteilhafter als ,
zu andern Jahreszeiten und Nachtstunden, was daher rührt,
dass alsdann Sonne und Mond in ihrer täglichen Bewegung
sich der Yertikalrichtung am meisten nähern, die Mondsichel
also von tieferem Dunkel umgeben ist. Das Fernrohr unter
scheidet in diesem matten Lichte die grösseren Flecke des
Mondes, besonders mehrere sonst hellglänzende Punkte, ziem
lich deutlich, und man kann in starken Ferngläsern diesen
grauen Schimmer noch wahrnehmen, wenn der Mond schon
etwas über halb erleuchtet ist.
Die Erklärung dieses Phänomens ist einfach und leicht.
Erinnern wir uns, dass die Lichtgestalten der Erde und des
Mondes, wenn man jeden dieser Körper vom andern aus be
trachtet, einander ergänzen. Je weniger also der Mond für
die Erde erleuchtet erscheint, desto mehr die Erde für den
Mond. Die Erde bescheint den Mond aber 13 1 / 2 mal stärker,
als der Mond seinerseits sie erleuchtet, und dieser Schein ist
hell genug, um durch abermalige Reflexion von uns wahrge
nommen zu werden. Solch eine reiche Lichtquelle ist unser
Centralkörper, dass noch der Wiederschein eines Wiederscheins,
wiewohl letzterer (wie die Rechnung darthut) schon viele
Millionenmal geschwächt ist, deutlich wahrgenommen werden
kann!
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Man bemerkt in diesem Reflex noch andere Variationen,
die nicht vom Grade der Nachtdunkelheit oder Lichtphase des
Mondes allein abzuhängen, sondern einer anderen Erklärung
zu bedürfen scheinen. Das E r d e n 1 i c h t im Monde erscheint
(nach europäischen Beobachtungen) lebhafter im Herbste Mor
gens, als unter ganz ähnlichen Umständen im Frühlinge Abends.
Im ersteren Falle stehen dem Monde die Landschaften Asiens
und des östlichen Afrika, im letzteren hingegen der atlantische
Ocean und einzelne Theile Amerika’s gegenüber, und aus der
Naturbeschaffenheit dieser Gegenden ist leicht ersichtlich, dass
die ersteren das Sonnenlicht stärker als die letzteren reflek-
tiren. Diese Wahrnehmung und ihre Erklärung verdanken
wir Schröter in Lilienthal*).
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*) Die Priorität dürfte vielleicht doch Lambert zuzusprechen sein.
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