Full text: Der Wunderbau des Weltalls oder populäre Astronomie

192 
Sechster Abschnitt. 
wo die Himmelskörper beim Auf- und Untergänge ganz oder 
dock nahezu Yertikalkreise beschreiben, wenn sie nicht sein- 
grosse Declinationen haben, kann man das Phänomen am 
schönsten wahrnehmen. In unsern nördlichen Breiten zeigt 
es sich in den Frühlingsabenden bei zunehmendem, und in 
den Herbstmorgen bei abnehmendem Monde vorteilhafter als , 
zu andern Jahreszeiten und Nachtstunden, was daher rührt, 
dass alsdann Sonne und Mond in ihrer täglichen Bewegung 
sich der Yertikalrichtung am meisten nähern, die Mondsichel 
also von tieferem Dunkel umgeben ist. Das Fernrohr unter 
scheidet in diesem matten Lichte die grösseren Flecke des 
Mondes, besonders mehrere sonst hellglänzende Punkte, ziem 
lich deutlich, und man kann in starken Ferngläsern diesen 
grauen Schimmer noch wahrnehmen, wenn der Mond schon 
etwas über halb erleuchtet ist. 
Die Erklärung dieses Phänomens ist einfach und leicht. 
Erinnern wir uns, dass die Lichtgestalten der Erde und des 
Mondes, wenn man jeden dieser Körper vom andern aus be 
trachtet, einander ergänzen. Je weniger also der Mond für 
die Erde erleuchtet erscheint, desto mehr die Erde für den 
Mond. Die Erde bescheint den Mond aber 13 1 / 2 mal stärker, 
als der Mond seinerseits sie erleuchtet, und dieser Schein ist 
hell genug, um durch abermalige Reflexion von uns wahrge 
nommen zu werden. Solch eine reiche Lichtquelle ist unser 
Centralkörper, dass noch der Wiederschein eines Wiederscheins, 
wiewohl letzterer (wie die Rechnung darthut) schon viele 
Millionenmal geschwächt ist, deutlich wahrgenommen werden 
kann! 
E r r 
diese Fr 
eine Erh 
selbst de 
Gewisshe 
der prakl 
Kommt v 
Kraft — 
Sonnensti 
im Jahre 
Mit Hülf 
von 3 Fr 
tete, so v 
Strahlung 
gen, dass 
stimmen i 
und wir ( 
Ein 
so vielfäc 
dener Kö 
ihn nicht 
individuel 
in sämmtl 
und in dt 
im Monde 
einer land 
kührlich 2 
Man bemerkt in diesem Reflex noch andere Variationen, 
die nicht vom Grade der Nachtdunkelheit oder Lichtphase des 
Mondes allein abzuhängen, sondern einer anderen Erklärung 
zu bedürfen scheinen. Das E r d e n 1 i c h t im Monde erscheint 
(nach europäischen Beobachtungen) lebhafter im Herbste Mor 
gens, als unter ganz ähnlichen Umständen im Frühlinge Abends. 
Im ersteren Falle stehen dem Monde die Landschaften Asiens 
und des östlichen Afrika, im letzteren hingegen der atlantische 
Ocean und einzelne Theile Amerika’s gegenüber, und aus der 
Naturbeschaffenheit dieser Gegenden ist leicht ersichtlich, dass 
die ersteren das Sonnenlicht stärker als die letzteren reflek- 
tiren. Diese Wahrnehmung und ihre Erklärung verdanken 
wir Schröter in Lilienthal*). 
fer indess 
nicht Wu 
verworrem 
s c h a f f e i 
Galiläi ve 
führen; in 
wie die ei 
Mondschei 
den, so bi 
noch sehr 
folgte ihm 
kommnerei 
findet siel 
*) Die Priorität dürfte vielleicht doch Lambert zuzusprechen sein. 
Der Herausgeber. 
*) Mit 
fluss der M 
town (Irlam 
Mädler, ]
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.