Full text: Der Wunderbau des Weltalls oder populäre Astronomie

Topographie des Planetensystems der Sonne. 
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uns nur 4 mal grösser erscheint als die des Mars in der grössten 
Erdnähe, so würde folgen, dass Mars alsdann heller glänzen 
müsse als Jupiter, wenn bei beiden das zurückgeworfene 
Licht in gleichem Verhältnisse zum empfangenen steht. 
Allein gerade umgekehrt erscheint Jupiter beträchtlich heller 
als Mars, und wir können also hieraus schliessen: 
entweder, dass Mars einen bei weitem grösseren ali 
quoten Theil des Lichtes absorbire als Jupiter, 
oder, dass auf Jupiter, unabhängig vom Sonnenlichte 
eine eigenthümliche Lichtentwickelung in beträcht 
lichem Maasse stattfinde. 
Für welche der beiden Annahmen die grössere Wahr 
scheinlichkeit spreche, wird sich weiterhin ergeben. 
Die Geringfügigkeit seiner Neigung so wie seiner Ex- 
centricität sind von grosser Wichtigkeit für die Stabilität des 
Sonnensystems. Bei einer Excentricität wie die der Juno wür 
den die daraus entstehenden Störungen des Laufs anderer 
Planeten 27 mal stärker sein als gegenwärtig. 
Um die Zeit seiner Opposition ist er 119 Tage (durch 
schnittlich) retrograd und er bewegt sich in dieser Zeit um 
9° 59' rückwärts. 
Die Masse Jupiters ist eins der wichtigsten Elemente 
des Sonnensystems und kann gegenwärtig bei keiner einzigen 
auf eine Bahn innerhalb desselben sich beziehenden Berechnung 
entbehrt werden. Die frühere Bestimmung Laplace’s von 1 / 1070 
war zu klein. Nicolai berechnete sie aus den Störungen, welche 
Juno erleidet, zu 1 / 1054 ; ein nahe damit übereinstimmendos 
Besultat erhielt Encke durch die Störungen der Vesta. Als 
sicherer kann man gegenwärtig die von Airy aus den Abständen 
des vierten Jupiterstrabanten (s. weiter unten) berechnete 
ansehen: sie ist 1 / 1048 ,69, d. h. 104S°% 00 Jupiterskugeln haben 
zusammen das Gewicht der einen Sonnenkugel. Santinvs auf 
demselben Wege gefundenes Besultat ist 1 /io5o5 BesseVs, der 
sämmtliche 4 Monde zu diesem Zweck beobachtete, 1 /i 0 46,7, 
und dies scheint der Wahrheit am nächsten zu kommen. Die 
Beobachtungsart, welche die drei zuletzt genannten Astronomen 
anwandten, verbürgt eine sehr grosse Schärfe, und noch mehr 
wird diese Bestimmung dadurch bestätigt, dass es Galle ge 
lungen ist, die bedeutenden Fehler, welche in den berechneten 
Pallasörtern vorkamen, fast ganz wegzuschaffen, als er auf 
Encke' s Anrathen die Airysche Jupitersmasse statt der Nico- 
laischen auf die Störungen der Pallas anwandte. 
§. 134. 
Der scheinbare Durchmesser Jupiters (in seinem mittlern
	        
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