Full text: Der Wunderbau des Weltalls oder populäre Astronomie

444 
Zehnter Abschnitt. 
und unwahrscheinlichsten anderweitigen Voraussetzungen mög 
lich. Wenn wir also, wie in derartigen Untersuchungen es 
immer rathsam sein wird, das Zufällige und hlos Mögliche 
vom Nothwendigen trennen und zunächst nur das Letztere 
ins Auge fassen wollen, so haben wir vorerst gar nicht den 
Central k ö r p e r, sondern den Schwerpunkt des Fixstern 
systems zu suchen, und erst nach dieser Untersuchung wird 
es sich möglicherweise heraussteilen, oh dieser so gefundene 
Schwerpunkt ein hlos virtueller oder ein mit Masse er 
füllter materieller sei, und in letzterm Falle, was ihn er 
fülle oder bezeichne. Es wird also hei dieser Untersuchung 
vor der Hand ganz gleichgültig sein, welcher Fixstern der 
hellste ist, da einerseits die uns erscheinende Helligkeit uns 
über seine Grösse und Masse gar nichts lehrt und anderer 
seits der Schwerpunkt nicht nothwendig an eine einzelne Masse 
geknüpft ist. 
S- 213. 
Die den Himmel allseitig umgehende Milchstrasse ist 
keine blosse Sternschicht, wie man sonst wohl annahm, 
sondern ein grosser, mit Millionen Sternen erfüllter Ring, 
oder noch wahrscheinlicher ein System von concentrischen 
Sternenringen. Die übrigen, von diesen Ringen umschlos 
senen und uns einzeln sichtbaren Fixsterne sind der Zahl 
nach unbeträchtlich gegen die in ihnen befindlichen, und 
diese einzelnen Sterne gruppiren sich ziemlich symmetrisch 
um die Ebene der Milchstrasse herum. Ein hinreichender 
Fingerzeig, dass wir den Schwerpunkt der isolirt erschei 
nenden Fixsterne eben da zu suchen haben, wo der der 
Milchstrassenringe liegen muss, oder vielmehr, dass wir das 
eine von dem andern gar nicht zu trennen und für den ge 
summten Complex, bis zu den äussersten Grenzen der Ringe 
hin, denselben allgemeinen Schwerpunkt setzen müssen. 
Es wird nun zunächst darauf ankommen zu bestimmen, 
welche Lage unsere Sonne in diesem allgemeinen Complex 
einnehme. 
Stellen wir uns in Gedanken in das Centrum dieses 
Ringes, oder dieses Systems von hinter einander liegenden 
concentrischen Ringen, so folgt, dass wir dasselbe als 
grössten Kreis, oder doch höchstens nur mit denjenigen 
lokalen Abweichungen, welche die physischen Ungleichheiten 
des Ringes selbst bedingen, am Himmel erblicken müssten. 
Wir würden ferner nur einen der Ringe sehen, oder zu 
sehen glauben, da sie alle perspectivisch hintereinander
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.