Full text: Der Wunderbau des Weltalls oder populäre Astronomie

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Dritter Abschnitt. 
Dichtigkeit der Luft an; sucht man also die Höhe, in welcher 
es um eine verlangte Quantität, z, B. um eine Pariser Linie 
fällt, so hat man das Verlangte. Durchschnittlich fällt das 
Barometer, das an der Meeresiläche etwa 338 Linien hoch 
steht, für 78 Fuss Höhe um 1 Linie. Hiernach würde z. B. 
in 1000 Fuss Höhe die Dichtigkeit D gegeben sein durch die 
Gleichung 
log D = h™ (log 337 - log 33s) 
deren Auflösung D = 0,9627257 ergieht; und in nämlicher 
Art kann man auch n finden, wenn D gegeben ist, indem sich 
sogleich ergieht 
log [m — 1] — log m 
11 log D 
Diese letztere Anwendung des Mariotte'sehen Gesetzes ist 
die am häufigsten in der Praxis vorkommende, denn es ist 
leichter, durch das Barometer den Druck der Luft zu bestim 
men, als die Höhe seihst direct zu messen. Indess müssen 
hierbei manche andere Umstände berücksichtigt werden. Grössere 
Wärme dehnt die Luft aus, vermindert folglich ihren Druck 
und vergrössert so die Höhe, in welcher das Barometer um 
eine bestimmte Quantität fällt. Die Feuchtigkeiten, welche 
sich in Dampfform in der Luft befinden, wirken gleichfalls auf 
das Barometer; eben so ist, ganz abgesehen von diesen Cor- 
rectionen, die Abnahme unter verschiedenen geographischen 
Breiten ebenfalls etwas verschieden. Da endlich kein einziger 
Erdort eine constante Barometerhöhe hat, und überdies die 
Gesetze, nach denen seine Veränderungen sich richten, nur 
zum geringen Theile bekannt sind, eine Vorausberechnung 
des Barometerstandes also nicht möglich ist, so bleibt nur 
übrig, das Barometer an beiden Orten, deren Höhenunter 
schied man bestimmen will, und zwar gleichzeitig zu beob 
achten, wobei dann immer noch vorausgesetzt werden muss, 
dass die gleichzeitigen Veränderungen des Barometers an Lei 
den Orten proportional erfolgt seien, eine Voraussetzung, 
die nur innerhalb gewisser Grenzen annähernd wahr sein kann. 
Eine genauere Formel für barometrische Höhenbestimmun 
gen hat zuerst Laplace entwickelt, und hiernach haben Gauss, 
Oltmanns u. a. Tafeln berechnet. Bessel hat noch die in der 
Luft enthaltene Dampfmenge dabei berücksichtigt und hierauf 
bezügliche Formeln und Tafeln gegeben. Man findet diese und 
andere hierher gehörige Arbeiten sehr vollständig in Schu-
	        
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