Full text: A. L. Cauchy's Lehrbuch der algebraischen Analysis

die positiven Zahlengrößen stets größer, als die negativen, und 
diese müssen für um so kleiner angesehen werden, je größer ihre 
Zahlenwerthe sind. Man bezeichnet in der Algebra nicht nur 
die Zahlen, sondern auch die Zahlengrößen durch Buchstaben. 
Da man übereingekommen ist, die absoluten (natürlichen) Zahlen 
zu den positiven Zahlengrößen zu rechnen, so kann man die po 
sitive Zahlengröße, deren Werth die Zahl A ist, sowohl durch 
-j- A, als auch durch A allein bezeichnen, wahrend die entge 
gengesetzte negative Zahlengröße durch — A zu bezeichnen sein 
wird. Eben so betrachtet man, der erwähnten Uebereinkunft ge 
mäß, wenn der Buchstabe a eine Zahlengröß e bezeichnet, 
die beiden Ausdrücke a und + a als gleichbedeutend und be 
zeichnet durch — a die dem -j- a entgegengesetzte Zahlengröße. 
Diese Bemerkungen werden den Gebrauch der Zeichen hinrei 
chend erklären. sS. Note 1.] 
Variable (veränderliche) Zahlengrößen nennt man diejenigen, 
welche verschiedene Werthe haben können. Man bezeichnet eine 
solche Zahlengröße gewöhnlich durch einen der letzten Buchstaben des 
Alphabets. Man nennt dagegen jede Zahkengröße, welche einen 
bestimmten Werth hat, konstant (beständig) und bezeichnet die 
selbe gewöhnlich durch einen der ersten Buchstaben des Alpha 
bets. Wenn die einer variabeln Zahlengröße successive beigeleg 
ten Werthe sich einem bestimmten Werthe beständig nähern, so 
daß sie endlich von diesem Werthe so wenig verschieden sind, als 
man irgend will, so heißt der letztere die Grenze aller übrigen. 
So ist z. B. eine irrationale Zahl die Grenze der verschiedenen 
Brüche, welche ihre immer mehr und mehr genäherten Werthe 
bilden. In der Geometrie ist die Kreisfläche die Grenze, wel 
cher sich die Flächen der eingeschriebenen Vielecke nähern, wenn 
die Anzahl ihrer Seiten immer größer und größer wird rc. 
Wenn die successiven Zahlenwerthe einer und derselben Ver 
änderlichen bis ins Unendliche abnehmen, so daß sie zuletzt kleiner 
werden, als jede anzugebende Zahl, so wird diese Veränderliche 
das, was man ein unendlich Kleines oder eine unend 
lich kleine Zahlengröße nennt. Eine Veränderliche dieser 
Art hat Null zur Grenze. Wenn die successiven Zahlenwerthe,
	        
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