Dritte Note.
Von der Auflösung numerischer Gleichungen.
Eine oder mehrere numerische Gleichungen auflösen,
heißt: die Werthe der in denselben vorkommenden Unbekannten
in Zahlen finden. Numerisch aber heißt eine Gleichung, wenn
die darin vorkommenden Constanten Zahlen sind. Wir wollen
uns hier nur mit solchen Gleichungen beschäftigen, welche eine
einzige Unbekannte enthalten, und wollen zuvörderst in Beziehung
auf diese folgende Sätze aufstellen.
Lehrsatz 1. Es sei f (x) eine reeble Function
von x, welche in Beziehung auf x zwischen den
Grenzen x=x 0) x —X stetig ist. Haben nun die
beiden Größen f (x 0 ), f (X) entgegengesetzte Zei
chen, so kann man der Gleichung
(1) f(x) = 0
durch einen oder durch mehrere zwischen x 0 und X
liegende Werthe Genüge leisten.
Beweis. Es sei x 0 die kleinste von den beiden Größen
Xq und X, und
ferner sei m irgend eine ganze Zahl, welche aber größer als
1 ist. Da nun eine von den beiden Größen f (x 0 ), f (X)
positiv, die andere dagegen negativ ist, so muß die Reihe
+ f(*o + ~) ,k(x-^), f (X)
von der Art sein, daß man, bei einer successiven Vergleichung
des ersten Gliedes mit dem zweiten, des zweiten mit dem drit
ten, des dritten mit dem vierten rc., zuletzt einmal oder öfter