Full text: Ergebnisse der Spectral-Analyse in Anwendung auf die Himmelskörper

ZEITWEILIG SICHTBARE STERNE. 
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Anzahl der am Firmamente glänzenden Sterne auf eine 
dauernde Weise vermehrt worden. Der Glanz dieser 
Himmelskörper ist immer nur ein vorübergehender ge 
wesen, doch weiss man nicht zu sagen, ob sie voll 
ständig erlöschen, oder mit ausserordentlich schwachem 
Glanze fortleuchten. Zwei solcher Sterne aus neuerer 
Zeit, der von Hind im Jahre 1845 gesehene und der 
neulich in der Krone beobachtete glänzende Stern, 
sind, nachdem sie ihrer zeitweiligen Grösse verlustig 
geworden, wieder zu Sternen der 10. und 11. Grös- 
sen-Classe herabgesunken. Die alten, auf diese fremd 
artigen Körper bezogenen Theorien müssen verworfen 
werden. Wir können weder mit Tycho de Brahe 
glauben, dass solche ephemere Gestirne rie.ue Schö 
pfungen seien, noch mitRiccioli, dass sie bloss 
auf einer Seite glänzen, welche dann der Schöpfer 
durch eine plötzliche halbe Umdrehung der Erde zu 
wenden lässt. Die Theorie, welche behauptet, dass 
sie mit einem Male kämen, und mit einer Geschwin 
digkeit, grösser als die des Lichtes, aus Gegenden, 
deren Entfernung sie uns unsichtbar gemacht, findet 
jetzt keinen Yertheidiger mehr. 
Wenn wir uns auf den chinesischen Catalog des 
Ma-Tuan-Lin verlassen dürfen, so würden gegen 
zwanzig solcher zeitweiliger Sterne in den letzten zwei 
Jahrtausenden beobachtet worden sein. 
Der berühmte Stern von 1572, welchen Tycho 
de Brahe zur Zeit seines Erscheinens beobachtete, 
übertraf an Glanz Sirius, Wega und Jupiter; er konnte 
in der Beziehung nur mit Venus in ihrem grössten 
Glanze verglichen werden. Der Stern nahm während
	        
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