Full text: Nachträge zu dem Abrisse der mathematischen Geographie und den Elementen der Astronomie (Teil 2)

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selbstverständlich erscheinen, daß die Schrift nicht bestimmt sein kann, 
den mathematisch-geographischen Unterricht einzuleiten, sondern die 
Ausgabe hat, ihn abzuschließen. Lin gewisser Vorrat von Begriffen, 
Anschauungen, Thatsachen wird vorausgesetzt, wenn auch nur in dem 
Maße, wie er aus jedem, nicht gar zu tief stehenden geographi 
schen Unterrichte mitgebracht wird. — Bloß in solchen Fällen ist 
die mathematische Begründung unterblieben, wo ihr Verständnis 
die Aräste der Schüler übersteigen würde — wie bei den Laplace 
schen Gleichungen der ssräcession und Nutation, der Flutgröße, dem 
Llairautschen Theoreme, den Anziehungsgesetzen der Ellipsoide. 
wie man es zuweilen für gut findet, Resultate der praktischen 
Forschung nur anzuführen, ohne auf die Mittel und Wege der 
Erforschung näher einzugehen, so nehme man auch diese Ergeb 
nisse lediglich als Fakta der theoretischen Forschung. Schon allein 
ihre Erwähnung und Besprechung dürften geeignet sein, den Ge 
sichtskreis der Schüler zu erweitern und sie zu fernerem Nach 
denken, vielleicht auch zu ferneren Studien anzuspornen. Aber auch 
anderen Lesern, welche sich nicht specieller mit astronomischen Stu 
dien befassen, glaube ich durch die Mitteilung derselben einen Dienst 
erwiesen zu haben. — Ls fehlt unserer Litteratur nicht au guten, 
populären Aompendien für den astronomisch-geographischen Unter 
richt. Indessen kann der Verfasser sich nun einmal nicht überzeugen, 
daß eine bleibende, wissenschaftliche Anregung auf anderer 
als mathematischer Basis gewonnen werden kann. Allerdings 
bildet Naturbeobachtung die lebendige, nie versiegende Quelle 
der astronomischen Forschung, und insofern erscheint der Enthusias 
mus der Empiriker auch hier eiu wohl berechtigter. Allein davon 
abgesehen, daß astronomische Beobachtungen, selbst die fundamen 
talsten, zur Zeit leider aus unseren Schulen noch völlig verbannt 
sind, so darf man doch überhaupt uie vergessen, daß die Erfahrung 
als solche in eigentlich astronomischen Disciplinen recht wenig 
bedeutet, wiewohl andererseits zugegeben werden muß, daß ohue sie 
wiederum jede Wissenschaft aufhört. Ja, es haftet dieser Erfahrung, 
wenn wir sie des bloß äußeren Prunks entkleiden, eine fast unheim 
liche Leere an. Auf die Bestimmung einiger Winkel an der
	        
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