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Mittagslinien unter dem nämlichen Winkel schneidet, unaufhörlich ihre
Richtung; sie bildet also eine Kurve. Eine nähere Betrachtung lehrt,
daß die Loxodrome eine Art logarithmischer Spirale bildet, die, nach
dem Pole fortgesetzt, diesen unaufhörlich umkreist, ohne ihn jemals zu
erreichen, da dies ein Zusammenfallen mit einem Meridiane voraus
setzen würde. Sind aber, wie in Merkators Projektion, die Meridiane
parallel, dann wird die Loxodrome zu einer geraden Linie.
Soll nun ein Schiff von einem Orte A nach einem Orte B
loxodromisch fahren, und befindet man sich im Besitze einer Merkator-
karte, dann hat man nur nötig, die beiden Punkte durch eine gerade
Linie zu verbinden und ihren Winkel mit den Meridianen zu bestimmen.
Man hat dann (unter Berücksichtigung der magnetischen Deklination)
den einzuhaltenden Strich der Bussole, der sich allerdings auch, aber
weit umständlicher, auf dem Wege der Rechnung finden läßt.
Was den Ausdruck Loxodrome (—Schieflauf) betrifft, so bezeichnet
derselbe den Gegensatz zu den vier Hauptrichtungen: Nord, Süd, Oft
und West. Man rechnet deshalb den Äquator, überhaupt die Parallel
kreise nicht zu den Loxodromen, ebensowenig die Meridiane ■— ob
schon diese Kreise sich gleichfalls immer nach derselben Himmelsrichtung
erstrecken.