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zu bestimmen imstande war, und daß bei dieser Bestimmung außer der
Erdbahntheorie und den Beobachtungen nur noch die Kenntnis der
Umlaufszeit des Mars vorausgesetzt wird. Die Umlaufszeiten der
Planeten durften aber von Kepler — da sie bereits feit den ältesten
Zeiten einen Gegenstand der sorgfältigsten astronomischen Beobachtungen
gebildet hatten — als mit hinlänglicher Genauigkeit festgestellt bewachtet
werden.
Um nun aber, was der Hauptzweck der Keplerschen Untersuchungen
war, die Marsbahn auf ihre elliptische Natur prüfen zu können, mußten
vor allem, analog dem bei der Erdbahn angewendeten Verfahren, die
Zwischenwinkel v lr v 2 u. s. f. der Leitstrahlen r x , r 2 , r 3 u. s. f. aus
den oben erhaltenen Koordinaten ermittelt werden, was unmittelbar
mit Anwendung der sphärischen Dreiecke EPiP 2 , EP 2 P 3 (Fig. 8, s. folg.
S.) geschehen konnte. Man hat nämlich, wenn b x , b 2 , b 3 .... die
bekannten heliocentrischen Breiten und l x , 1 2 , 1 3 . . . die heliocentrischen
Längen des Mars in seinen Positionen M lr M 2 , M 3 . . . . bedeuten:
cosvj = sinbi sinb 2 + cosl^ cosb 2 cos(l 2 — lj)
cos v 9 = sin b 9 sin b 3 + cos b 9 cos b 3 cos (1 8 — 1 2 )
u- s. f- '
Nachdem auf diesem Wege eine möglichst große Anzahl von Leit-
sttahlen und ihren Zwischenwinkeln gewonnen worden ist, hat man
alles, um die beobachtete Planetenbahn in Bezug auf die Keplerschen
Gesetze untersuchen zu können, ganz so, wie wir dies bei der Erdbahn
kennen gelernt haben. Was insbesondere die Konstatierung des 3. Ge
setzes betrifft, so wird man die hierzu erforderliche große Achse der
Planetenbahn leicht aus den gefundenen, in mittleren Sonnenweiten
ausgedruckten Leitstrahlen r^, r 2 , r 3 . . . ableiten, indem man den
größten und kleinsten Leitstrahl — aus denen sich die gesuchte Achse
zusammensetzt — nötigenfalls durch Interpolation bestimmt, eine Me
thode, die um so sicherer zum Ziele führen muß, je größer die Zahl
der Leitstrahlen ist, über die man namentlich in der Nähe der Apsiden
zu verfügen hat.
Übrigens ist, den: Zwecke dieses Buchs gemäß, in vorstehendem
nur der Grundgedanken des Keplerschen Verfahrens mit vielfachen Ab
kürzungen und kleinen Änderungen entwickelt worden. Eine eingehende