Die Entwicklung von tgx, Übungen
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gleich 0 sind. In diesen Fällen kann man an Stelle des Kettenbruchs die aufein
anderfolgenden Beziehungen (80), S. 196, zugrunde legen, die sich immer durch-
T
rechnen lassen. Als Wert des Kettenbruchs sehen wir dann den Quotienten — an.
s n
Bei den im Text vorkommenden Kettenbrüchen sind stets alle a v (v = 1, 2, . ..)
von 0 verschieden, und deshalb können r n und s n nicht gleichzeitig 0 sein. Also
hat der Kettenbruch dann immer einen bestimmten Wert, wenn wir noch festsetzen,
daß dieser Wert für r n =j= 0, s n = 0 gleich „unendlich“ ist; das bedeutet dann ein
fach, daß sein reziproker Wert gleich 0 ist.
3. Im Text nannten wir einen unendlichen Kettenbruch dann konvergent, wenn
seine Näherungsbrüche — konvergieren. Man kann diesen Begriff der Konvergenz
s n
noch dahin erweitern, daß man einen unendlichen Kettenbruch auch dann konver
gent nennt, wenn die Reziproken der Näherungsbrüche eine Nullfolge bilden. Dann
kann man gewissermaßen von einem „unendlich“ großen Wert des unendlichen
Kettenbruchs reden.
Wie kann die Folge der Näherungbrüche eines solchen Kettenbruchs aussehen?
Wo ist bei den weiterhin im Text betrachteten besonderen Kettenbrüchen dieser
Fall möglicherweise vorgekommen ?
4. Warum genügt zur Ausführung des Grenzübergangs in Formel (84), S. 206,
nicht die Kenntnis der Beziehung (85), S. 206, allein?
5. Man überlege sich, daß alle Funktionen der in Nummer 4 vorkommenden
Paare: f x (x), g x (x); f\(x\ g 2 (x); f 3 (x), g 3 (x); ... bereits in der Reihe f x (x),
f 3 (x), . . . enthalten sind, und daß zwischen drei aufeinanderfolgenden Gliedern der
Folge f n {x) die Beziehung
besteht. Was ergibt sich hieraus für das gleichzeitige Verschwinden von zwei auf-
f (x)
einanderfolgenden Gliedern? Was bedeutet das für die Quotienten —— - und für
gn \ x )
die Berechnung von Q n ? Können die Funktionen f n (x) bei gegebenem x und ge
nügend großem n überhaupt gleich 0 sein?
Vierundzwanzigster Abschnitt.
Trigonometrische Reihen.
1. Wir kehren noch einmal zu den im zweiundzwanzigsten Abschnitt be
handelten unendlichen Reihen zurück. Zur Auswertung von Funktionen durch
solche Reihen hatten wir in Nummer 5 dieses Abschnitts angenommen,
daß die einzelnen Reihenglieder von der Form a n • x n sind. So entstanden
die Potenzreihen. Mitunter erweist es sich jedoch auch als vorteilhaft,
andere einfache Funktionen zur Bildung der Reihenglieder heranzu
ziehen. Hier liegt es zunächst nahe, die trigonometrischen Funktionen
sin x und cos x zu nehmen. Allerdings beschränkt man sich dann bei der
näherungsweisen Berechnung von Funktionen nicht mehr ausschließlich
auf die Verwendung von Grundrechnungsarten; aber da die Werte der
trigonometrischen Funktionen, weil sie auch sonst sehr oft Vorkommen, mit
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