Full text: Vorlesungen über die Experimentalphysik (Zweiter Theil)

96 ' Besondere Naturlehre. 
das Wasser auf eine leichte Art mir fixe Luft schwän 
gern läßt. 
Es werden verschiedene vorgezeigt und ihre Einrich 
tung und Gebrauch erklärt; 
Bey allen diesen Maschinen wird die Anschwänge 
rung des Wassers mit der Luft dadurch befördert, daß 
man beide stark durcheinander bewegt und dabey den 
Druck der fixen Luft auf die Oberfläche des Wassers durch 
Anhäufung dieser Luft verstärkt. 
272. Versuch. Das mit fire Luft geschwängerte 
Wasser färbte die Lackmustinktur roth, diese Farbe 
verschwand wieder, da man durch Erwärmung des 
Wassers, die fixe Luft davon geschieden hatte. 
Ern Beweis der Saure der fixen Luft wie auch, 
daß die fixe Luft dem Wasser, so lange sie damit ver 
bunden ist, die Eigenschaften einer Säure mittheilt 
(§. 749. No. i u. 9). 
275. Versuch. Es wurde fixe Luft zu Kalkwasser ge 
lassen, sie trübte es sogleich und verursachte die Nie 
derschlagung des im Wasser aufgelösten Kalks. 
Untersucht man diesen niedergeschlagenen Kalk, so wird 
man finden (§. 749 No. io) daß er nicht mehr ätzend, 
im Wasser unauflösbar und in Säuren mit Aufbrausen 
auflösbar ist, kurz, daß er alle Eigenschaften hat, wel 
che die Kalkerde vor dem Brennen besitzt; es wird also 
der lebendige Kalk, durch seine Verbindung mit fixer 
Luft, wieder in den Zustand des nicht gebrannten gesetzt, 
das Glühen treibt die fixe Luft aus dem Kalke; die Ver 
änderungen, die die Kalkerde durch die Kalcination 
leidet, müssen also von dem Mangel der fixen Luft her 
rühren, da ihr solche die Eigenschaften, die sie vor dem 
Glühen hatte, wieder giebt. 
274. Versuch. Es wurde ein atzendes Laugensalz, 
welches sich, wie alle ätzende Laugensalze, mit Säu 
ren ohne Aufbrausen verband, mit fixer Luft gesättigt, 
es verlohr dadurch seine Aetzbarkeit und bey seiner 
nach-
	        
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