Full text: Vorlesungen über die Experimentalphysik (Zweiter Theil)

riachherigen Verbindung mit einer Saure, entstand 
ein Aufbrausen. 
Es werden also aßende Laugensalze, durch ihre 
Verbindung mit fixer Luft, in nichratzende verändert 
(§.749. No. io); die Nichräßbarkeit rührt also auch bey 
diesen,wie bey dem lebendigen Kalke, vomMangelder fixen 
Luft her. Die fixe Luft hat mehr Verwandschaft mit der 
Kalkerde, als mit den Laugenfalzen, vermischt man daher 
gebrannten Kalk, mit einem aufgelösten Laugenfalze, so 
entzieht solcher, wegen überwiegender Verwandschaft, 
dem Salze die fixe Luft, die es enthält, der Kalk wird da 
durch milde und erhält alle Eigenschaften, die er vor 
dem Brennen hatte, das Laugensalz hingegen wird durch 
Verlust der fixen Luft ätzend. 
275. Versuch. Es wurde Wasser, welches mit fixer 
Luft geschwängert war, über gefeiltes Eisen in einem 
wohl verschlossenen Glase gegossen, einige Tage nach 
her fand man, daß dieses Wasser durch Zusatz einer 
Infusion von Galläpfel schwarz gefärbt wurde, es 
hatte folglich Eisen aufgelöst. 
Die fixe Lust ist also ein Ausiöfungsmittel des Ei 
sens, auf gleiche Art löset sie einige andere Metalle und 
alle alkalische Erden, vermöge ihrer Säure, auf (§.749. 
No. 11). 
§.752. Die fixe Luft ist der Haupt und würksame Be 
standtheil der natürlichen säuerlichen Mineral 
wässer, durch solche wird in diesen Wässern das Eisen 
in Auflösung gehalten und es lassen sich daher, wenn 
man im Wasser, das mit fixer Luft geschwängert ist, Ei 
sen und die andern Bestandtheile natürlicher Mineral 
wässer auflöst, dadurch diese Wässer sehr gut nachma 
chen, das auf diese Art nachgeahmte Selzerwas- 
ser ist auch bereits stark im Gebrauche und überhaupt 
kann man sich vom Gebrauche eines solchen künstlichen 
Mineralwassers eben das versprechen, was man von den 
natürlichen erwarten kann. 
G §, 753.
	        
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