Von der phlogistisirten Lust. rvr
die atmosphärische Luft, welche durch Anwendug dieser
Mittel zur phlogistisirten Luft wird, an ihrer Ausdeh
nung immer verliehrt.
§. 762. Ausserdem wird phlogistisirte Luft hervor
gebracht, wenn in einer eingeschlossenen Masse von at
mosphärischer Luft, Metalle verkalkt werden, Kiese ver
wittern, frische Oehlmahlerey ausdünstet, Schwefelte-
ber sich nach und nach von selbst zersetzt und noch durch
sehr viele andere Körper, die ebenfalls geschickt sind, um
ter verschiedenen Umständen die atmosphärische Lust, in
welcher sie sich befinden, in phlogistisirte zu verwandeln.
276. Versuch. Es wurde in einer eingeschlossenen
Masse atmosphärischer Luft ein angezündetes Licht
gebracht, es verlosch in sehr kurzer Zeit, die Luft
verlohr an ihrer Ausdehnung und nahm, bey gleicher
Wärme, weniger Raum ein, wie zuvor; der Erfolg
würde eben derselbe gewesen seyn, wenn man in der
Stelle eines Lichts, irgend einen andern brennenden
Körper,in eine eingeschlossene Luftmasse gebracht hatte.
277. Versuch. Es wurde ein Vogel in einer einge
schlossenen Luftmasse gebracht, die aus aller Verbin
dung mit der äussern freyen Luft gefetzt war, er wur
de bald ängstlich, das Athemholen wurde immer
mehr und mehr erschweret nnd er starb endlich unter
konvulsivischen Bewegungen, die Ausdehnung der
Luft hatte ebenfalls sich verringert, wie bey dem vori
gen Versuche.
Ein jedes warmblütiges Thier würde auf gleiche
Art getödtet und die Luft, in welcher es eingeschlossen,
eben so vermindert werden. Die Luft, welche beym ersten
Versuche durch das Brennen des Lichts und im zwey
ten durch das Athemholen des Vogels verändert wor
den, ist dadurch in phlogistisirte verwandelt.
§. 763. Die, bey den vorigen Versuchen, beobachte-
te Verminderung der Ausdehnung der gemeinen Luft,
bey ihrer Verwandlung in phlogistisirte, ist mit einem je-
G Z den