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Besondere Naturlehre.
den phlogiftischen Prozesse verknüpft und einegenaNe Be
stimmung dieser Verminderung hat bewiesen, daß, wenn
man in eingeschlossener gemeiner Luft so viel Phosphorus
verbrennt, als darin verbrannt werden kann, durch jeden
Gran des verbrennten Phosphors, 3 Cubiczoll Luft ver
rohren gehen und daß überhaupt die gemeine Luft, durch
phlogrstische Prozesse, nur um denken Theil vermindert
werden kann.
§. 764. Wenn die gemeine Luft, durch irgend einen
phlogiftischen Prozeß in ' hlogistisirte verändert wird, so
findet man allezeit, daß sie mit etwas firer Lust vermischt
ist, ob diese aus dem brennenden Körper, oder aus der
gemeinen Luft gekommen ist, ingleichen, ob sie schon vor
her vorhanden gewesen, oder durch die Verbrennung
erst entstanden sey, ist noch nicht ausgemacht, zwar ma
chen es verschiedene Versuche wahrscheinlich, daß sie auS
Dem brennenden Körper ihren Ursprung nimmt.
278. Versuch. Es wurde in ein, mit gemeiner Luft an
gefülltes und in Kalkwasser mir der Oessnuntz stehen
des Glas, ein brennendes Licht gebracht, die Luft
wurde phlogistisirt und das Kalkwasser getrübt.
279. V e r su ch. Der Erfolg war derselbe, als man ein
warmblütiges Thier in eine eingeschlossene, mit Kalk-
wasser in Berührung stehende Lufmasse brachte.
280. Versuch. Als man gemeine, durch die Lunge ge
gangene Luft durch Kalkwasser leitete, wurde es ge
trübt und zersetzt.
Diese drey Versuche dienen zum Beweise, der bey
verschiedenen phlogistischen Prozessen zum Vorscheine
Fommenden fixen Luft, welche, wie aus dem vorherge
henden folgt (Vers. 275) die Eigenschaft besitzt das Kalk
wasser zu zersetzen. \" '
§. 765. Die Eigenschaften der phlogistisirten Luft,
durch welche sie sich von der fixen und atmosphärischen
unterscheidet, sind folgende:
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