112 Besondere Naturlehre.
i x) Auch stoffen einige Pflanzen, bey ihrem Wachsthums
entzündbare Luft aus, der weiffe Diptam (Dittammo
fraxinella) giebt, wenn er blühet, so viel entzünd
bare Luft, daß die Atmosphäre um ihn Feuer fängt.
§. 780. Die Eigenschaften der entzündbaren Luft
sind nach der Verschiedenheit, der zu ihrer Erzeugung an
gewendeten Mittel, verschieden, welches von denen, ihr
mehr oder weniger anhängenden fremden Theilen her
rührt. Folgende Eigenschaften aber sind der entzünd-
barenLuft, auf welche Art sie auch erzeugt
wird, gemein.
1) Zum Athemholen untauglich zu seyn und Thiere zu
todten.
2) Zum Unterhalte des Feuers, ohne Zutritt der gemei
nen Luft untüchtig zu seyu.
3) Mit Zutritt der gemeinen Lust aber, sich durch Be
rührung eines brennenden Körpers, zu entzünden und
selbst zu brennen.
4) Bey dem Zutritte der gemeinen Luft, in der Vermi
schung mit der Salpeterluft, mir einer grünen, in
Vermischung mit der siren Luft hingegen, mit einer
blauen Flamme zu brennen.
5) Mit dem Wasser nur wenig mischbar zu seyn. Nach
Priestley nimmt das destillirte Wasser von der brenn
baren Luft y* bis j? seines Volumens in sich, solche
läßt sich durch Kochen wieder vom Wasser absondern
und besitzt noch die Entzündbarkeit; Fontana und
S e n n e b i e r fanden, daß Wasser in verschlossenen Ge-
fässen nichts von der brennbaren Luft adsorbire, wohl
aber, wenn es der freyen Luft ausgesetzt ist; durch
Schütteln mit Terpentinöhl fand Priestley das Vo
lumen der brennbaren Luft vermehrt, aber sie hatte
einen grossen Theil ihrer Entzündbarkeit und ihrer
andern charakteristischen Eigenschaften verlohren.
6) Die