ii8 Besondere Naturlehre.
ches aber darinn, nach Chauffier durch reine Luft, oder
nach Scheele durch Hitze, oder nach Priestley und
Keir durch erdige Theile gebunden, ist noch unent
schieden.
§.785. Kirwan hält die brennbare Luft für das
Phlogiston selbst, wogegen sich aber theils aus der Zer
setzung dieser GaSart, theils ans ihrer verschiedenen Be
schaffenheit, mancherley gegründete Einwendungen ma
chen lassen,Sennebier behauptet gegen Kirwan, daß
sie aus den, zu ihrer Entbindung gebrauchten Salzen,
Phlogiston und Wasser bestehe, doch beweist Kirwan,
daß der Antheil an Salze höchst unbeträchtlich ist und
hält ihn nur für zufällig.
§. 786. Am wahrscheinlichsten scheint es, daß die ent
zündbare Luft der Metalle, wie es ihre Herverbnn-
gung und Erzeugung auch bestätigt, aus Phlogiston und
Säure bestehe und ihre Luftgestalt rührt von dem Wür-
mestofse her, den sie im gebundenen Zustande enthält.
$. 787. Die entzündbare Luft hingegen, welche man
aus organisirten Körpern erhält, schemi wohl nur
bloß ein Oehl zu seyn, welches durch Bindurrg einer
grössern Menge Wärmestoffs irn lustformigen Zustande
gebracht und erhalten wird.
5. Von der hepatischen Luft, Schwefelleberluft,
stinkende Schwesellust, hepatisches Gas (aer he-
paticus, mephitis hepatica, gas hepaiicum).
§. 788. Wenn Man Verbindungen des Schwefels
mit einem Laugensalze, einer Erde, oder auch einigen Me
tallen, mit einer Säure, die Salpetersäure ausgenommen,
übergießt, so werden diese Verbindungen, denen man
überhaupt den Nahmen Schwefelleber ¡Jaepar sulphuris)
gegeben, zersetzt, indem die Saure, weil sie mit der
Sub-