Full text: Vorlesungen über die Experimentalphysik (Zweiter Theil)

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Besondere NaLurlehre. 
6. Von der Phosphorluft, phosphorisches Gas 
(äer phosphoricus, gas phosphoricum, mephi- 
tis phosphorica). 
§. 794* Man erhalt diese Luft durch die, bey gelin 
der Wärme gemachte trockne Destillation des Urinphos 
phors mit feuerbeständiges ätzendes Laugensalz. Sie 
wird vom Wasser sehr schnell verschluckt und kann da 
her nicht, wie die vorhergehende Luftarten, in Gefassen 
aufgefangen werden, die mit Wasser angefüllt und unter 
Wasser getaucht sind, sondern sie muß in Gefassen auf 
gefangen werden, die mit Quecksilber angefüllt und ge 
sperrt sind. 
§♦ 795. Die Eigenschaften dieser Luft sind folgende: 
r) Sie ist den Thieren tödlich und zum Athemholen un 
tauglich. 
2) Sie hat einen eigenen stinkenden Geruch, der dem 
der faulen Fische ähnlich ist. 
3) Sie ist schwerer, als die gemeine Luft und ihre speci 
fische Schwere verhält sich zu der, der gemeinen Luft 
wie 2i : IO. 
4) Sie hat die besondere Eigenschaft in Berührung mit 
nicht sehr kalter atmosphärischer Luft, z. B. bey einem 
Wärmegrade von 76° nach Fahrenheit sich ganz von 
selbst und ohne Hülfe eines brennenden Körpers zu 
entzünden. 
§. 796. Da die Phosphorluft, wegen ihrer leichten 
Entzündlichkeit sehr schwer in Menge zu erhalten ist, so 
l rssen sich wenige Versuche mit ihr anstellen und dies ist 
auch die Ursache, warum sie noch nicht hat hinlänglich un- 
t ersucht werden können; üb erden: ist ihre Entwickelung 
mit einiger Gefahr verknüpft. Der folgende Versuch 
gieb! einen deutlichen Begriff des Verfahrens, durch 
welchem mal: die Phosphorluft erhält. 
... zi6. Ver-
	        
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