Full text: Vorlesungen über die Experimentalphysik (Zweiter Theil)

Von der Phssphorluft. 12z 
zi6. Versuch. Man destilliere Urinphosphorus mit 
feuerbeständigem äzenden Laugensakze in einem Sand- 
bade und man erhielt Phosphorluft (§. 794). 
317. Ver su ch. Die in dem vorigen Versuche erhaltene 
Luft entzündete sich, sobald sie in Berührung mir ge- 
meiner Luft kam und brannte mir einer sehr weisien 
Flamme (§. 795. No. 4.) 
§. 797. Die Bestandtheile dieser Luft sind Urin- 
phosphor und Phlogiston, welche beide durch Hülfe des 
gebundenen Warmestoffs in Lustgeftalt gebracht und er 
halten werden. 
7. Von der flüchtig alkalischen laugenartigm, 
urmöftn Luft, oder Gas (2er alcälinus, gasaica- 
linum vokale, mephitis urinofa). 
§. 79g. Man erhält diese Luft durch Erwärmung 
eines sehr stark äzenden Salmiakgeistes, oder noch besser 
durch Erwärmung einer Vermischung von zwei Theilen 
lebendigen, ungelöschten, gepulverten Kalks, mir einem 
Theile Salmiak, welche ein starkes äzendes flüchtiges Al 
kali ausstößt. Diese Luft wird durch die Berührung 
mir Wasser, von diesem sogleich verschluckt; sie kaun da 
her bey dem Aufsammlen nur durch Quecksilber geleitet 
und in, mit Quecksilber gesperrte Gefasst, aufgefangen 
und aufbehalten werden. 
§. 799. Die flüchtig alkalifche Lust ist nur flüchtiges 
Alkali, welches durch die Bindung mehreren Wärme- 
stoffs die luftförmige Gestalt erhalten hat, deshalb sie 
auch auf andere Körper, fo wie das flüchtige Laugen- 
falz, würkt. 
§. 800» Diese Luft ist: 
1) Den Thieren tövrUch und zum Athemholen uw
	        
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