Full text: Vorlesungen über die Experimentalphysik (Zweiter Theil)

Von der flüchtigalkalischen Luft., ir; 
320. Versuch. Es wurde süchtig alkalische Luft mit 
fixer Luft vermischt, beide verloren sogleich ihre luft- 
förmige Gestalt und bildeten mildes flüchtiges Alkali 
in fester Gestalt (§. 820. No. 9.). 
321. Versuch. Es wurde ein Stück Eis in flüchtig 
alkalische Luft gebracht, es schmolz sehr schnell und in 
weit geringerer Zeit, als es in atmosphärischer Luft von 
gleicher Wärme geschmolzen wäre (§. goo. No. 10.). 
8. Von der salzsauren, seesauren, kochsalzsauren 
Luft, lustigen Salzsaure, salzsaures Gas C äer 
muriaticus, äer acidus salinus, s. marinus, 
mephitis muriarica, gas muriaricum.) 
§. 802. Diese Luft besteht aus Salzsäure und Phlo- 
giston deren Verbindung, durch den gebundenen Wär 
mestoff in Luftgestalt gebracht und erhalten wird. 
§. 803. Die Bereitung der salzsauren Luft ge 
schieht, wenn man das Kochsaz, durch Zugiessung der 
concentrirten Vitriolsäure, die sich mit dessen Alkalischen 
Grundtheil, wegen überwiegender Verwandschaft, ver 
bindet, zersezt und die Mischung, die am besten in einer 
gläsernen Retorte gemacht wird, erwärmt; die frey ge 
wordene Salzsäure, bildet alsdenn in Berührung mit 
der Luft, einen weiffen Dampf und wenn dieser Dampf 
ausser der Gemeinschaft mit der gemeinen Luft aufgefan^ 
gen wird, so bildet er die salzsaure r uft. Weil diese 
Lustart ebenfalls vom Wasser, im Augenblicke derBerüh- 
rung verschluckt wird, so muß sie in Gefässen, die mit 
Quecksilber gefüllt und gesperrt sind, aufgefangen 
werden.
	        
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