Von der vitriolsauren Lust. izi
iO. Von der vitriolsauren Luft, Schwefelluft,
luftfLrmige Schwefelsaure, luftförmige phlogi-
stisirte Vitriölstttre, vitriolfaures Gas, flüchti
ges schwefelsaures Gas (3er acidus vitriolicus,
acidum vitrioli phlogiiticatum aeriforme, mepl?itis
acida sulphuris; gas acidum virriolicum, gas
acidum sulphureum volatile).
§. 813* Man erhält vitriolsaure Luft, wenn man
Vitriolöhl, das ist sehr conce nt rirte Vitriol sän re
mir entzündbare Körper, als Oehl, Harz, Kohlen und
dergl. vermischt und diese Vermischung erwärmt; um
diese Luft aufzufangen und im Luftzustande zu erhalten,
muß sie durch Quecksilber geleitet werden, weil das Was
ser solche durch blosse Berührung so gleich verschluckt.
Natürlich findet man diese Luft um die Quellen des A ch-
ner und ähnlicher Bader.
§. 814» Die Eigenschaften der vitriolsauren Luft
sind folgende.
1) Sie ist nach Fontana noch einmal so schwer, als
die gemeine Luft.
2) Sie wird, wie schon (§. 813.) bemerkt, durch die
blosse Berührung vom Wasser sogleich verschluckt und
zwar nehmen 100 Theile Wasser, 5 Theile dieser Luft,
dem Gewichte nach, in sich; das mit ihr verbundene
Wasser besitzt alle Eigenschaften der phlogistisirten Vck
triolsäure.
3) Sie hat einen durchdringenden, erstickenden Geruch,
der dem des brennenden Schwefels ganz ähnlich ist.
4) Sie ist zum Athemholen untauglich und todter schnell
Thiere.
5) Sie ist zum Unterhalte des Feuers untüchtig und
brennende Körper können nicht in ihr zu brennen
fortfahren.
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