Full text: Vorlesungen über die Experimentalphysik (Zweiter Theil)

Von der atmosphärischen Lust. 147 
K 2 
§. 846. 
heit ist. Ohne die genaue Beobachtung von allem diesen 
und der größten Genauigkeit, bey dem ganzen Verfahren, 
erhält man keine übereinstimmende Erfolge der Ver 
suche. 
§. 843. Obgleich die Tauglichkeit der atmosphäri 
schen Luft größtenteils von der Menge ihres dephlogi- 
siisirten Antheils abhängt und aus den eudiometrifchen 
Proben erkannt werden kann, so ist eine solche Prüfung 
doch nicht in allen Fällen hinreichend, um die Heilsamkeit 
und Zuträglichkeit der Luft zum Atemholen zu bestim 
men. 
§.844. Eine Luftart oder Luftmischung kann nach 
den eudiometrifchen Prüfungen sehr gut und dennoch zum 
Atemholen untauglich und schädlich seyn, z.B. eine Mi 
schung von drey Theilen fixer, oder entzündbarer und ei 
nem Theile dephlogistisirterLuft, ist nach der eudiometri- 
schen Bestimmung so gut, wie die gemeine atmosphärische, 
dennoch sind diese Mischungen zum Einatmen schädlich; 
auch tobtet die dephlogistisirre salzsaure Luft und die eu- 
diometrifche Probe mit selbiger, giebt sie als gut an. 
Vom Schalle (Tonus) und Tone (conus)* 
§. 845. Wenn die Luft mit Geschwindigkeit aus 
einem Raume, in welchem sie stark zusammengepreßt ist, 
in einem andern übergehet, in welchem sie eine geringere 
Dichtigkeit har, oder wenn sie aus engen Oeffnungen 
fester, oder gespannter Körper hervortritt, so bringt sie, 
in uns, durch das Organ des Gehörs, eine Empfindung 
hervor, die man nach der Verschiedenheit des Grades, 
in welchem sie uns empfindbar wird, oder nach ihrer 
Dauer, Schalls Klang, Geräusch, oder Knall 
nennt.
	        
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