Vom Schalle und Tone. 161
Terze zusammen genommen, Vergnügen ; weniger an
genehm ist der Grundton und seine Quarte, ingleichen
der Grundton mit seiner grasten Sexte» ' Die übrigen
Töne, bey welchen das Verhältniß der Dauer der
Schwingungen verschieden ist, sind sämmtlich, wenn sie
zusammen gehört werben, dem Ohre empfindlich und ih
re Würkung ist in sehr abwechselnden Graden Unange
nehm und zwar ist sie am unangenehmsten, wenn die
Dauer ihrer Schwingungen nur um sehr weniges ab
weichen.
§. 888. Wenn, durch einen Schall, die Theile der
Luft in schwingender Bewegung gebracht werden und an
Körper stossen, deren Theile in dem Grade gespannt
sind, daß sie eben die Art der Schwingungen der Luft
theile anzunehmen geschickt sind, so gerathen solche in
gleicher Bewegung und bringen solchergestalt, in der
daran gränzenden Luft, eben den Schall oder Ton her
vor; auf diese Art würken besonders die Resonanzböden
der musicalischen Instrumente, indem sie ihren Klang
verstärken.
g68. Versuch. Es wurden zwey Saiten zum Ein
klänge gebracht, durch den Ton, den die eine gab, wur
de die andere in schwingende Bewegung gesetzt.
§. 889. Man behauptet, man könne auf diese Art,
die Theile sehr spröder Körper, indem man der Luft, die
sie berührt, den Ton, den sie vermöge der Spannung
ihrer Theile anzunehmen fähig sind, giebt, dergestalt in
ihre kleine Theile erschüttern, daß sie ihren Zusammen
hang verlieren und in Stücken fallen. Auf diese Art
soll man durch Schreyen, Gläser zerbrechen können.
Die meisten physicalischen Lehrbücher versichern es, ich
selbst aber habe davon die Erfahrung niemals weder ge
sehen, noch selbst gemacht, bezweifle auch sehr das
Factum.
§. 890. Das menschliche Ohr, womit auch das
Ohr d er. Thiere bey einigen mehr, bey andern weni-
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