Full text: Vorlesungen über die Experimentalphysik (Zweiter Theil)

Vom Stoffe der Warme. m 
jenigen, den diese Dämpfe einnehmen, wenn sie durch 
den Verlust ihrer Wärme die Gestalt eines festen Kör 
pers wieder erhalten (i88 Vers.). 
§. 582. Die Dampfe sind durch die Hitze viel aus 
dehnbarer, als tropfbare Flüssigkeiten, oder feste Kör 
per; sie besitzen einen sehr hohen Grad der Elasticität, 
der durch die Vermehrung ihrer Hihe noch sehr vermehrt 
wird, deshalb sie auch zu ihrer weitern Ausdehnung, 
wenn sie in Gefäffen, die ihnen nicht nachgeben, ent 
halten sind, eine überaus grosse Kraft anwenden, sch 
daß dadurch der allergröste Widerstand überwunden wer 
den kann; durch Verwandlung sehr wenigen Wassers, 
z.B. eines Quentchens und noch viel weniger, in Dämpfe 
und Vermehrung der Elasticität dieser Dämpfe, durch 
verstärkte Hitze kann eine vollkommen verschlossene Bombe 
gesprengt und ein noch beträchtlicherer Widerstand über 
wunden werden, 
$. 58!, Man muß daher, bey der Verwandlung der 
Körper in Dämpfe, in verschlossenen Gefässen, sehr vor 
sichtig zu Werke gehen, um nicht der mit ihrer gewalt 
samen Ausdehnung verknüpften Gefahr ausgesetzt zu fein. 
Folgende Versuche geben Beyspiele der Würkung und 
Grösse der Kraft, mit welcher die erhitzte Wasserdämpfe 
sich in einen weitern Raum auszudehnen suchen. 
191. Versuch. Es wurden kleine, aber starke Glas 
kugeln, welche mit Wasser zum Theile angefüllt und 
zugefchmolzen waren, die man Knallkugeln nennt, 
bis-zum Kochen des darinn enthaltenen Wassers er 
wärmt; es wurde hierdurch in elastische Dämpfe ver 
wandelt, durch deren Ausdehnung die Kugeln mit 
einem Knall zerplatzten, 
192. Versuch. Es wurden erhitzte Wasserdämpfe mit 
einer Quecksilbersäule in ein dazu geschicktes Instru 
ment im Gleichgewichte gebracht, man fand, daß die 
Höhe der hiezu erforderlichen Quecksilbersäule, sehr 
ansehnlich war und desto beträchtlicher wurde, je stär 
ker
	        
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