i4 Besondere Naturlehre.
werden kann, so wird diese Verwandlung an den Oer-
lern geschehen, wo das Gefäß am meisten erhitzt wird,
es werden daher die Wassertheile, welche die innere
Flache des Gesäßes in diesen Stellen berühren, in eine
elastische dampfförmige Flüjstgkeit verwandelt werden; da
diese leichter ist, als das Wasser, so muß sie sich in Bla-
sengestalt nach der Oberstäche bewegen und auf diese
Art die Erscheinungen hervorbringen, die man bey sie-
denden Flüssigkeiten bemerkt, der angeführte (196) Ver
such, welcher beweist, daß durch die Erkaltung, die in
dem kochenden Wasser aufsteigende Blasen, ihre Elasti
cität verlieren, dient noch zur Bestätigung, daß diese
Blasen nur bloß Theile der Flüssigkeit selbst sind, die
durch die Hitze in elastische Dampsgestalt gebracht sind.
§. 587. Die Beobachtung kochender Flüssigkeiten in
gläsernen Gefässen, giebt auch hiervon eine völlige Ueber
zeugung; man bemerkt, daß diese Blasen an der, am
meisten erhitzten Stelle des Gefässes entstehen und daß
sie bey ihrem Zerplatzen auf der Oberfläche der Flüssig
keit einen sichtbaren Dampf ausstossen; zu der Absicht,
diese mit dem Kochen verknüpften Erscheinungen genauer
beobachten zu können, dient folgender Versuch.
197; Versuch. Es wurde Wasser in einem freyschwe
benden gläsernen Kolben durcheilte untergesetzte Wein
geistlampe zum Kochen gebracht und man beobachtete
die jetzt beschriebene Erscheinungen.
§. 588. Flüssigkeiten verschiedener Art erfordern sehr
verschiedene Grade der Hitze, um zum Sieden gebracht
zu werden und zwar sind diese in keinem Verhältnisse
mit ihren Dichtigkeiten. Quecksilber erfordert zum Sie
den einen weit höhern Grad der Hitze wie Wasser, aus
gepreßte Oehle erfordern weniger Hitze wie Quecksilber,
aber weit mehr wie Wasser/ Weingeistund die ätheri
schen Oehle kochen bey viel geringerer Hitze wie Wasser
und Naphra wieder bey weit geringerer Hitze, als alle
diese Flüssigkeiten.
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