Vom Stoffe der Warme. 17
ten in Gefässen zum Kochen gebracht, aus welchen die bey
dem Kochen entstehende elastische Dämpfe entweder gar
nicht ausströmen können, oder doch nicht so schnell, als
sie erzeugt werden, so sammle» sie sich in dem Gefäjse
an und drücken nach dem Grade ihrer Ansammlung und
Erhitzung auf die Oberfläche der Flüssigkeit, wodurch
der Grad der Warme, den die Flüssigkeit im Kochen
annehmen kann, im Verhältnisse der Stärke dieses zu-
nehmenden Drucks vergrössert wird.
201. Versuch. Es wurde Wasser in ein Gesäß zum
Kochen gebracht, in welchem die, beym Kochen entste
hende elastische Dämpfe, wegen Mangel eines hinrei
chenden Ausgangs angehäuft wurden, ein in dieses
im Kochen unterhaltenes Wasser untergesenktes Ther
mometer bewies, daß der Grad der Hitze des Was
sers im Kochen desto grösser wurde, je stärker der
Druck des elastischen Dampfs auf dessen Oberstäche
war.
Der Grad der Hitze, den das Wasser auf diese Art
im Kochen annehmen kann, läßt sich durch Vermehrung
des Drucks der Dünste auf seiner Oberfläche dergestalt
verstärken, daß man in dem Wasser, Bley, Zinn und
andere leichtflüssige Metalle zum Schmelzen brin
gen kann.
§» 594. Metallene Gefässe von einer solchen Stärke,
daß sie der Federkraft der angesammleten Dämpfe einen
hinreichenden Widerstand entgegensetzen und die so ein
gerichtet sind, daß die Dämpfe entweder gar nicht aus
treten können, oder nur durch ein Ventil, in dem Falle,
wo sie in einem sehr hohen Grade angesammlet sind und
bey deren Gebrauch man die Absicht hat, dem Wasser,
indem man es einen höhern Grad der Hitze anzunehmen
fähig macht, mehr Würksamkeit auf andere Körper zu
geben, werden vom Namen ihres ersten Angebers Papi-
nianischeTöpfe (digestores, machinæ Papini) genannt.
B §. 595.