Full text: Vorlesungen über die Experimentalphysik (Zweiter Theil)

bundenen Wärmestoff eine geringere, durch dessen Ent 
ziehung hingegen, eine grössere eigenthümiiche Schwere 
erhalten; zum Beyspiele, eine mit Wasser angefüllte Glas 
röhre ist leichter, wenn das Wasser durch den Verlust 
seines gebundenen Wärmestoffs in Eis verwandelt wird, 
a/s wenn es durch Verbindung mit einer grössern Menge 
Wärmestoff die Flüssigkeit erhält. Mehrere Beyspiele 
werde ich noch bey dem Vortrage der Lehre des Feuers 
anzuführen Gelegenheit haben. 
§. 665. Hieraus scheint also zu folgen, daß derWar- 
mestoff in der Stelle ein Bestreben zu haben, sich so, wie 
alle schwere Körper von oben nach unten zu bewegen, 
vielmehr ein Bestreben hat, sich in einer gerade entgegen 
gesetzten Richtung, nehmlich von unten nach oben zu be 
wegen, welches noch durch den (204) Versuch, mit denen 
an einem Ende glühend gemachten Stäben bestätiget 
wird. Dieses Bestreben des Wärmestoffs, sich in ge 
rade entgegengesetzter Richtung der Schwere, von un- 
, te» nach oben zu bewegen und vom Mittelpunkte der 
Erdesich zu entfernen, oder wenn man sich dieses Aus 
drucks bedienen kann, die absolute Leichtigkeit des 
Wärmestoffs, ist eine noch nicht von allen Naturfor 
schern als ausgemacht und hinreichend erwiesen ange 
nommene Hypothese des Professor Gren, sie hat aber 
sehr viel wahrscheinliches aus ihrer Seite. 
$. 666. Zwey, bey dem ersten Anblicke, gegen die abso 
lute Leichtigkeit des Wärmestoffs zu machende Einwendun 
gen, scheinen diese zu seyn, i)daß wenndieFeuermaterie 
nicht gegen unsere Erde schwer wäre, sie nicht von der 
Sonne zu uns kommen könnte und 2) daß sie von unse 
rer Erde ganz entweichen würde. Der erste Einwurf wird 
gehoben, wenn man annimmt, daß der Wärmestoff, der 
in und um der Sonne sehr angehäuft und so zu sagen, in 
einem comprimirten Zustande seyn muß, vermöge sei 
ner Elasticität den Widerstand, der sich seiner Bewe 
gung von der Sonne, zu uns, entgegengesetzt und der 
von
	        
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