52 Besondere Naturlehre.
getriebene harte Körper beweisen, daß es elastisch und
folglich compressibel ist.
§. 669. Hat das Wasser weniger wie o Grad Reau-
mür freye Warme, so wird dessen Aggregatznstand so
verändert, daß es aus dem Zustande der Flüssigkeit in
dem Zustande der Festigkeit übergeht und in Eis ver
wandelt wird; die specifische Warme des Eises ist gerin
ger, als die des Wassers und erstere verhält sich zur letz-
lern wie 9: 10. (§. 652) Die Verwandlung des Wassers
in Eis, ist eine wahre Krystallisation, die Krystalle die
zu Anfange des Gefrierens einer Masse Wasser entstehen,
sind sehr regulair und bleiben es, bey einem langsam fort
dauernden Frieren, bis daß das Wasser gänzlich in EiS
verwandelt ist, ihre sich durchschneidende Spitzen schließ»
fen Winkel ein, die entweder 60 oder 30 Grad Haben.
§ 670. Das Wasser enthalt gewöhnlich eine gewisse
Menge von Luft im Zustande der Auflösung; bey dem
Gefrieren, sondert sich diese Luft vom Wasser ab und bil
det Blasen, die in der Eismasse zerstreut sind und das
Eis oft gröstentheils undurchsichtig machen; doch scheint
die Luft nicht die einzige Ursache dieser Blasen zu sein,
weil man sie auch im Wasser findet, welches von Luft be-
freyet ist. Nach Lichtende rgs Meinung hat die schnelle
Entbindung des Wärmestoffs im Augenblicke, da das
Wasser in Eis sich verwandelt, an der Entstehung die
ser Blasen Antheil und solches ist auch nicht ganz um*
wahrscheinlich.
§.671. Beym Uebergange des Wassers in Eis, ver
mehrt sich dessen Raum (§. 559) und die Ausdehnung ge
schieht mit einer solchen Kraft, daß dadurch die stärkste
eiserne Bomben gesprengt. Bäume, Felsen und starke Ge
wölbe zerspaltet und das Pflaster auf den Strassen geho
ben werden kann; etwas kann zu dieser Ausdehnung, die
vom