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Besondere Naturlehre.
gegengesetzt, es folgt hieraus, daß sich bey gleichen
Dichtigkeiten der Luft, ihre specifischeElasti-
citäten verhalten, wie ihre absoluteElastici-
täten;dahingegendie fpecififcheElasticitäten der
Luft, die eine gleiche absolute Elasticität hat,
sich verhalten, umgekehrt wie ihre Dichtig-
keilen. Bey Luftwaffen die ungleiche Dich
tigkeiten und ungleiche absolute Elastici-
taten haben, verhalten sich die specifische
Elasticitaten, wie ihre absolute Elasticitäten,
dividirt durch ihre Dichtigkeiten.
§. 688. Die Zunahme der absoluten Federkraft der
Luft, bey unveränderter Dichtigkeit und veränderter Wär
me, steht mit der Zunahme der Wärme im Verhältnisse,
bey gleichen Massen und gleichen absoluten Elasticitä
ten der Luft vermehrt sich ihr Volumen nach Verhält
niß ihrer zunehmenden Wärme; die Erfahrung beweist
diese Säße bey nicht sehr hohen Graden der Hitze, ob
sie auch bey sehr hohen Graden richtig sind, ist noch
nicht ausgemacht.
§.689. Den Raum, den eine Luftmasse bey dem
Grade 0 von Reaumür einnimmt, verhalt sich zu dem,
welchen sie bey dem Grade der Hitze des kochenden Was
sers hat, wie 2: 3 und zu dem Raume, den sie bey der
Hitze des rothglühenden Glases einnimmt, wie 1: 3.
Folgende Versuche dienen zur Bestätigung des vorher
gehenden.
234. Versuch. Man erwärmte eine Luftsäule, die
durch den Druck einer Quecksilbersäule, deren Höhe
man nach Erforderniß vermehrte, in einem immer
gleichen Raume gehalten und in immer gleicher Dich
tigkeit erhalten wurde; die Höhen dieser Quecksilber
säulen, die nöthig waren, die verschieden erwärmte
Luft in gleicher Dichtigkeit zu erhalten, oder ihre ab
solute Elasticität, war im Verhältnisse der, der Luft
mitgetheilten Wärme.
235. Ver-