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Besondere Naturlehre.
239. Versuch. Es wurde die Luft aus einem hohlen
messingnen Cylinder, der an beiden Seiten offen war
und auf dessen obere Oessnung eine Blase fest aufge-
bunden war, gezogen, die Blase wurde durch den Druck
der aussern, sie umgebenden Luft und der Schwere
der, darauf ruhenden Luftsäule, gesprengt.
240. Versuch. Auf gleiche Art wurde eine, auf der
obern Oessnung des Cylinders, mit Wachs ausgekit-
rete Glasscheibe, zerbrechen.
Beide Versuche beweisen den, von der Schwere der
Luft herrührenden Druck, von oben nach unten.
241. Versuch, Es wurden Glasscheiben, durch den
von der Seite würkenden Druck der Luft gesprengt,
wodurch dieser Druck nach allen Richtungen erwiesen
wird.
242. Versuch. Es wurde, vermittelst einer Luftpumpe,
die Luft aus einer, vorher genau abgewogenen gläser
nen Kugel gezogen, das Gewicht dieser luftleeren
Kugel war geringer, als ihr Gewicht, da sie mit Luft
angefüllt war.
Der Unterschied bestimmt das Gewicht der Luft, wel
che den innern Raum der Kugel anfüllt.
Auf diese Art hat man gefunden, daß bey 65° Wär
me nach Fahrenheit, die Schwere einer nicht zu feuchten
Luft, sich zur Schwere des Wassers verhalt, wie i: 800.
243. Versuch. Ein blechernes Gefäß, dessen Boden
viel kleine Löcher hatte, wurde mit Wasser angefüllt;
hielt man die obere Oessnung verschlossen, so lief
das Wasser nicht ab, so bald man sie aber öfnete
floß es aus allen Oessnungen.
Ein abermaliger Beweis des Drucks der Luft, wel
cher bey Verschliessung der obern Oessnung des Gefässes,
das Ausstiessen des Wassers verhindert.
§. 692. Auf die Würkung des Drucks der Luft, grün
det sich die Einrichtung der intermittirenden Fon
taine, die man anch denKircherschenZauberbrun-
nen