Full text: Vorlesungen über die Experimentalphysik (Zweiter Theil)

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Von der Luft. 
Die Vorzeigung dieser verschiedenen Hygrometer giebt 
von ihrer verschiedenen Einrichtung und Gebrauch 
eine deutliche Idee. 
§. 758. Die Lust ist zum Athemholen und dieses,zum 
Unterhalte des Lebens aller warmblütigen Thiere un 
entbehrlich, deshalb auch in einer zu sehr verdünnten 
Luft, wegen Unterbrechung des Geschäfts des Athem- 
holenS, diese Thiere schnell sterben. 
258. Versuch. Es wurde ein Kaninchen unter dem 
Recipienten der Luftpumpe gebracht und die Luft in 
solchem verdünnt, sobald sie bis auf einem gewissen 
Grade verdünnt war, starb das Thier unter convulsi- 
vischen Zuckungen; die Todesursache ist in diesem und 
ähnlichen Fällen immer Apoplexie. 
§. 739. Kaltblütige Thiere, bey denen ein ununter 
brochenes Athemholen zum Leben nicht nothwendig er 
fordert wird, halten länger in der verdünnten Luft aus; 
Fische, die in verdünnte Luft gebracht und dabey immer 
unter Wasser erhalten werden, verliehren einen Theil 
der, in sie und ihrer Schwimmblase erhaltenen Luft, 
welche wegen ihrer, durch dem verminderten Drucke der 
äussern Luft verursachten Ausdehnung, in Blasengestalt 
im Wasser aufsteigt; wenn sie alsdenn, ohne aus dem 
Wasser zu kommen, wieder an die Luft gebracht werden, 
so werden sie von solcher zusammengedrückt, erhalten also 
eine grössere specisische Schwere > als sie zuvor hatten 
und verlieren dadurch das Vermögen, sich willkührlich 
vom Grunde des Wassers, nach der Oberstache desselben 
zu bewegen; welches sie aber wieder erhalten, wenn man 
sie in die Luft bringt, in welcher sie ihre Schwimmblase 
wieder anfüllen können. 
259. Versuch. Es wurden Fische, die unter dem 
Wasser so gehalten wurden, daß sie nicht auf die 
Oberfläche kommen konnten, unter einem Recipienten 
gebracht, aus welchem man die Luft zog, es steigen 
von solchen viele Blasen auf; nachdem man die Lust 
F 4 wieder
	        
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