3
Man findet nach
Man muß also noch, bevor die Bilder ausgewertet wer
den können, den Arbeitsgang der Entzerrung einschal
ten. Da wegen der Maßhaltigkeit für das entzerrte Bild
zur Ausmessung nur Glasplatten verwendet werden
sollten, wird man unter dieser Voraussetzung in einem
Diapositiv auszuwerten haben. Der Vorgang des Um-
kopierens bewirkt jedoch eine weitere Unsicherheit für
die maßgebende Punktlage, so daß für dieses Verfahren
kaum noch mit einem Mindestbildmaßstab mn = 3500
gerechnet werden kann.
Für den Fall, daß aus irgendwelchen Gründen auf eine
Entzerrung mit anschließender direkter Ausmessung
verzichtet werden soll oder muß, ist es notwendig, die
abgelesenen Werte in der x- und z-Richtung zu redu
zieren.
Die Elemente der äußeren Orientierung sind auf der
Baustelle durch die Vielzahl der örtlichen Messungen
immer zu erhalten.
Die geometrischen Verhältnisse für den Konvergenzfall
sind in Bild 3 dargestellt. Ausgehend von
, x'-P 0 D
x —
X
erhält man nach einigen Umformungen:
cos cp sm cp
x c k
wobei x' der Sollwert und x' der abgelesene Wert am
Komparator ist. Zur Kontrolle kann man noch A x' be
rechnen, so daß
x' = x' — A x'
gewährt ist. Aus
„ , x
A X — X -
a K
folgt:
07.
-Dp + tan cp
Zu beachten ist, daß an der Stelle
= c k ( 1 - cos y)
sin cp
eine Umkehrung des Vorzeichens ein tritt, was sich
durch eine einfache Skizze erläutern läßt.
Für die z-Richtung gestaltet sich die Reduktion der ab
gelesenen Werte wie in Bild 4 dargestellt, wenn man
analog dem vorhergehenden Beispiel unter z' den Soll-
Wert und unter z den abgelesenen Wert versteht.
1 — sec cp +
x' • tan cp
und
z' =
z • z'
z
x'
sin cp A
o k I
Az' = z'x'
• sin cp
c k
p p
Die Berechnungen nach diesen Formeln sind mit Hilfe
einer Rechenmaschine leicht durchzuführen und stellen
mit einer anschließenden Koordinatentransformation
den gesamten notwendigen Rechenaufwand dar.
Das Verfahren führt allerdings dann nicht zum Ziel,
wenn der Durchhang nicht an den deutlich markierten
Festpunkten der Pardunen — den Isolatoren — gemessen
werden soll, sondern an beliebigen Stellen oder wenn
überhaupt die Größe und Lage des Maximaldurchhanges
ermittelt werden muß.
Bei dieser letzteren Forderung kann nur der Normal
fall des Aufnahmeverfahrens angewendet werden, d. h.
Plattenebene und Pardunenebene müssen parallel zu
einander stehen, oder man muß die Aufnahme ent
zerren. Dann führt die photogrammetrische Auswertung
auf einfachste Weise zu exakten Ergebnissen, während
durch trigonometrische Messungen der Maximaldurch
hang nur extrapolierbar ist, da ein Theodolit mit den
notwendigen Freiheitsgraden als Durchhangsmesser oder
zum Messen von Positionswinkeln nicht zur Verfügung
steht.
2.3. Stereoauswertung
Die Ausmessung stereoskopischer Bildpaare sowie Um
formung der Maschinenkoordinaten in Durchhangs
angaben stößt von vornherein wegen der Raumtiefe des
Modells auf Schwierigkeiten.
Da außerdem wegen der gleichzeitigen Belichtung mit
zwei Kammern gearbeitet werden muß, ist eine Kor
rektur der gemessenen Parallaxen auf Grund der ver
schiedenen Brennweiten erforderlich.
Eine vorläufige Fehlerbetrachtung unter Berücksichti
gung dieser beiden Faktoren läßt eine für ingenieur
technische Zwecke ausreichende Genauigkeit nicht er
warten.
Aus diesem Grunde kann auf eine weitere Behandlung
dieses Falles verzichtet werden.
3. Erfahrungsbericht
Beim Bau des Funkmastes SL 2 konnten die Vorberei
tungsarbeiten zur photogrammetrischen Aufnahme
durch den auf der Baustelle eingesetzten Meßtrupp