Full text: National reports (Part 2)

Mit graphischen Methoden wurden 15 Blätter der Topographischen Karte 1 : 25000 durch 
das Geodätische Institut der Technischen Hochschule Darmstadt berichtigt. 
Für die Herstellung der Deutschen Grundkarte 1 : 5000 in Gebieten, wo ein Rahmen 
kartenwerk 1 : 5000 bisher fehlt, hat die Photogrammetrie wachsende Bedeutung erlangt. Sie 
wird vor allem durch das Niedersächsische LYA in Hannover und das LVA Nordrhein-West 
falen in Bad Godesberg systematisch und in größerem Umfang betrieben. Das Hessische LYA 
führt für Karten 1 : 5000 Ergänzungsmessungen aus. 
Es fanden dabei Verwendung: 
Normalwinkelaufnahmen mit Kammern Wild RC 5 und RC 5 a (Aviotar, 21 cm) und 
Zeiss RMK (Orthometar). — Bildmaßstab 1 : 12 000. 
Als Auswertegeräte Stereoplanigraph C 5, C 8 und Wild-Autograph A 8. 
Pro Modell 6 Paßpunkte, terrestrisch eingemessen, davon 2 nur der Höhe nach. 
Für die Wiedergabe des Grundrisses werden die Fehlergrenzen von ¿3m im offenen Ge 
lände und von ¿7min Waldgebieten eingehalten. Die Fehlergrenzen der Höhendarstellung 
sind durch die Formel m^) ax = (1,0 -f- 15 tg a) m bestimmt. 
Die Kartierung erfolgt in Bad Godesberg im modernen Schichtritzverfahren: der Grund 
riß wird auf Glasplatten mit lichtundurchlässiger Schicht, das Höhenlinienbild auf Astralon 
mit durchsichtiger Schicht unmittelbar im Auswertegerät graviert. 
Der Gesamt-Zeitaufwand pro km 2 beträgt etwa fünf Tage. Hiervon entfallen auf die Feld 
arbeiten etwa 30 %, auf Büroarbeiten etwa 10 % und auf die photogrammetrische Auswertung 
etwa 60 %. 
Vom Institut für Photogrammetrie der Technischen Hochschule Hannover wurde ein halbes 
Grundkartenblatt im Deistervorland mit Hilfe der terrestrischen Photogrammetrie (TAL) 
aufgenommen und am Kleinautographen ausgewertet. 
2. Kataster- und Flurkarten 
Der stärkste Impuls zur Anwendung der Photogrammetrie für großmaßstäbliche Grundriß 
vermessungen ging von der Flurbereinigung aus. Im Zuge der Rationalisierung und Beschleu 
nigung ihrer Arbeiten baute sie bei geeigneten Unternehmen die Photogrammetrie in ihr Ver 
fahren ein und prüfte die Ergebnisse hinsichtlich ihrer Genauigkeit und Wirtschaftlichkeit. 
Als summarisches Ergebnis kann festgestellt werden, daß die Photogrammetrie ihre Brauch 
barkeit für großmaßstäbliche Vermessungen erwiesen hat. Die Vorteile in wirtschaftlicher 
Hinsicht, die ihre Anwendung bietet, haben zu einer amtlichen Förderung geführt, die sich vor 
allem in der Bereitstellung von Mitteln zur Beschaffung von Auswertegeräten auswirkt. Auf 
Grund dieser Entwicklung kann die Photogrammetrie heute schon in routinemäßigen Um 
legungsverfahren angewandt werden. Sie kann dazu dienen, in Umlegungsgebieten mit unzu 
reichenden Kartenunterlagen den derzeitigen Besitzstand aufzunehmen und zu kartieren. 
Vorwiegend wird sie aber zur Aufnahme eines im Gelände bereits vermarkten Projektes für 
die Herstellung der neuen Katasterkarten verwandt werden. 
Im einzelnen wurden bisher folgende Versuchsmessungen und Anwendungen im Berichts 
zeitraum bekannt: 
Hessisches Landesvermessungsamt, Wiesbaden: 
Herstellung von Kartenunterlagen 1 : 2000 für die Bodenschätzung und Besitzstandauf 
nahme von Flurbereinigungen im Gebiet des Vogelsbergs (8805 ha). 
Auswertung am Institut für Photogrammetrie der Technischen Hochschule München mit 
Stereoplanigraph C 7 und C 8, am Institut für Angewandte Geodäsie, Frankfurt, mit 
Stereoplanigraph C 8, am Niedersächsischen Landesvermessungsamt, Hannover, mit 
Stereoplanigraph C 5 und bei Plan und Karte, Münster, mit Stereoplanigraph C 8 1 ). 
x ) Siehe hierzu R. Finsterwalder: Luftphotogrammetrische Auswertung von Besitzstandkarten im Gebiet 
des Vogelsberges (Hessen). AVN 1953, S. 49—56. —■ Ferner: Photogrammetrische Erfahrungen im Hinblick auf 
eine genaue Katastervermessung. AVN 1953, S. 56—61. 
A. Pütz: Zur Frage Photogrammetrie, Kataster und Flurbereinigung. AVN 1953, S. 211—218. ■— Ferner: 
Praktische Hinweise zur Verwendung des Luftbildes bei Katasterneuvermessungen. AVN 1955, S. 283—291.
	        
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